■ Debatte: Wo sind Antworten?
DEBATTE
Wo sind Antworten?
Hucky Heck hat nach dem Senatsbeschluß zur Zerschlagung des Drogenstrichs den großen politischen Katzenjammer. Die Entscheidung des Senats, den Strich ohne alternativen Standort auflösen zu wollen, ist falsch. Aber nur politisch Naive konnten von dieser Regierung jetzt etwas anderes erwarten. Politikerschelte mit starken Worten, klare öffentliche Worte des Ortsamtsleiters zum Drogenstrich, ehe die Situation so verfahren war, wäre hilfreicher gewesen. Aber dazu fehlte auch ihm der politische Mut, gehört er doch als Ortsamtsleiter zum politischen Establishment der Ampel, die sich nun selbst das Lichtsignal zur Fahrt in den politischen Abrund gegeben hat.
Hat nicht Herr Heck selbst jahrelang noch zu Zeiten der SPD- Alleinregierung als Ortsamtsleiter alles getan, um die Verhältnisse im „Viertel“ so (werden) zu lassen, daß sie nun offenbar außerhalb politischer Kontrolle sind? Legendär ist sein Ausspruch zum Drogenstrich: „Meine Mädchen lasse ich nur über meine politische Leiche aus dem Viertel verdrängen.“ Noch vor eineinhalb Jahren hat er der damaligen Gesunheitssenatorin Rüdiger das Hauptgesundheitsamt als Standort für eine zentrale medizinische Drogenambulanz angedient.
Ich will Herrn Heck nicht absprechen, daß er in den letzten Monaten unter dem Druck der objektiven Lage im Viertel und der völlig veränderten politischen Stimmung frühere Positionen revidiert hat. Aber er versucht, sich wie die von ihm gescholtenen Politiker — er ist eben einer — ohne klare Aussagen durchzulavieren. „Ich fordere die Politiker auf, sich der –Droge' zu stellen“ - mit derart kernigen, gleichwohl nichtssagenden Sätzen ist keine Politik zu machen.
Die Fragen liegen auf dem Tisch:
Was soll mit dem Drogenstrich in der Friesenstraße geschehen?
Was ist mit der offenen Szene im Viertel zu tun?
Herr Heck, welche Antworten haben Sie?
Stefan Schafheitlin, Wählerinitiative –Wir im Viertel–
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