■ Mit dem Ostgeschäft auf Du und Du: Wo der Rubel rollt
Davos (ap) – Der Rubel soll bis zum Jahr 2000 seinen Einstand an den internationalen Devisenmärkten geben. Der Vizepräsident der sowjetischen Außenwirtschaftskommission, Iwan Iwanow, hatte beim Internationalen Manager-Symposium in Davos angekündigt, die Währung seines Landes solle in der zweiten Hälfte der 90er Jahre frei konvertibel sein.
Als Bedingungen für diesen Schritt nannte er die Stabilisierung der sowjetischen Geld- und Güterversorgung, den Aufbau einer wettbewerbsfähigen Exportindustrie und die Festlegung eines realistischen Wechselkurses. Außerdem sei eine Preisreform nötig, die wahrscheinlich 1989 bei der Vorbereitung des neuen Fünfjahresplans eingeleitet werde.
Die Öffnung der Sowjetunion für ausländische Firmen habe beträchtliche Fortschritte gemacht. So gebe es inzwischen rund 700 Kooperationsabkommnen, 23 Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures), 40 Absichtserklärungen und 160 Angebote für den Aufbau von Firmen mit ausländischer Beteiligung. Hauptpartner seien Firmen in der Bundesrepublik, den Vereinigten Staaten, Finnland, Frankreich, Indien, Italien, Japan und der Schweiz. Künftig seien Joint Ventures auch im Finanzsektor möglich. Die Verschuldungssituation der Sowjetunion im Westen ist zwar durch den Verfall von Dollarkurs und Rohstoffpreisen deutlich ungünstiger geworden, als extrem zuverlässiger Rückzahler kennt sie aber keine Kreditprobleme.
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