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Wissmann: Habenzinsen rauf

Hannover (dpa) - Ein „deutliches Signal zugunsten des Sparers“ forderte der wirtschaftspolitische Sprecher der Union, Matthias Wissmann, von Banken und Sparkassen. Nach den jüngsten Erhöhung der Diskontsätze müsse nun auch der Sparzins für Einlagen mit gesetzlicher Kündigung umgehend steigen.

Es wäre „völlig unverständlich, wenn die Sollzinsen deutlich nach oben gehen, die Habenzinsen aber auf niedrigem Niveau verharren“. Wissmann forderte Banken und Sparkassen auf, den Beweis dafür anzutreten, daß auch in ihrem Bereich der „frische Wind des Wettbewerbs weht“.

485 Milliarden Mark Spareinlagen mit gesetzlicher Kündigung warten auf eine höhere Verzinsung. Nach der spektakulären Anhebung der Bundesbank-Leitzinsen vergangene Woche müßte auch etwas bei den Sparzinsen passieren.

Tatsächlich haben die Sparer bislang von dem allgemein nach oben gerichteten Zinstrend kaum profitiert: Seit Juli 1988 hat die Bundesbank ihren Diskontsatz von 3,0 auf 6,0 Prozent verdoppelt. Der Spareckzins für Einlagen mit gesetzlicher Kündigung stieg im Schnitt gerade von 2,0 auf 2,5 Prozent.

Bei den Kreditzinsen dagegen reagierten die Banken und Sparkassen prompt. Die Durchschnittsverzinsung für Ratenkredite nahm von Juli 1988 bis August 1989 von 9,63 auf 11,37 Prozent zu.

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