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Wirtschaftsnotizen: Stirbt die Industriestadt Luckenwalde

Stirbt die Industriestadt Luckenwalde?

Die Vision von der sterbenden Industriestadt geht in Luckenwalde um. Etwa 9.000 Menschen arbeiteten bisher unter anderem in der Tuchfabrik, fertigten mikroelektronische Kontaktbauelemente, Beschläge, Feuerlöschfahrzeuge oder Pianos. In der Metallbranche werden Arbeitsplätze in großem Umfang abgebaut. Die Mitteilung, daß das Wälzlagerwerk mit rund 1.200 Beschäftigten dichtmacht, traf nicht nur die Belegschaft. Das im November an eine westdeutsche Firmengruppe unter Führung der Kugelfischer AG verkaufte Werk wird zum Jahresende „abgewickelt“. Werkleiter Georg Welsch spricht von möglicherweise 6.000 Arbeitslosen in der Stadt und einer Arbeitslosenrate zwischen 60 und 70 Prozent. Für ernst hält auch Wirtschaftsminister Walter Hirche die Situation in der Region, deren Wirtschaftspotential sich ausschließlich in der Stadt konzentrierte.

Der zuständige Dezernent Matthias Gey dagegen hält die Diskussionen für emotionsgeladen. Schon totgesagte Betriebe, wie die Schuhfabrik und Kontaktbauelemente, würden verkleinert weiterbestehen. In den nächsten drei Jahren entstünden 3.500 Arbeitsplätze.

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