Wirtschaftsnobelpreis 2012: Auszeichnung an zwei US-Amerikaner
Alvin Roth und Lloyd Shapley erhalten den Nobelpreis. Sie werden ausgezeichnet für ihre Leistung, „verschiedene Akteure auf bestmögliche Weise zusammenzubringen“.
STOCKHOLM dpa | Der Wirtschafts-Nobelpreis 2012 geht wie fast jedes Jahr in die USA. Die Schwedische Wissenschaftsakademie vergab die international umstrittene Auszeichnung am Montag an die US-Ökonomen Alvin E. Roth (60) und Lloyd S. Shapley (89). Beide hätten bahnbrechende Erkenntnisse dafür entwickelt, wie man „verschiedene wirtschaftliche Akteure zueinander bringt“, hieß es zur Begründung in Stockholm.
Die Auszeichnung ist mit 8 Millionen Kronen (gut 920.000 Euro) dotiert. Der Wirtschafts-Nobelpreis wird erst seit 1969 vergeben und geht auf eine Stiftung von Schwedens Reichsbank zurück. Alle anderen Nobelpreise wurden vom ursprünglichen Preisstifter Alfred Nobel (1833-1896) in seinem Testament bestimmt.
Seit der ersten Vergabe wurden 71 Wirtschaftspreisträger ausgezeichnet, von denen 56 an US-Instituten arbeiteten. 2009 erhielt die US-Ökonomin Elinor Ostrom als bisher einzige Frau einen Wirtschaftsnobelpreis. Einziger deutscher Preisträger war 1994 der Bonner Spieltheoretiker Reinhard Selten.
Die Königlich-Schwedische Wissenschaftsakademie meinte zur Vergabe, Roth und Shapley hätten Fragen zur Verortung von Wirtschaftsakteuren „von abstrakter Theorie zur praktischen Ausformung von Marktinstitutionen“ gebracht. Als Beispiel nannte die Akademie, dass die Spender menschlicher Organe mit den richtigen Patienten und Schüler mit den richtigen Schulen zusammengebracht werden müssten.
Roth sagte am Telefon von Kalifornien aus, er sei „überrascht und glücklich“ über den Nobelpreis. Auf die Verleihung in Stockholm am 10. Dezember freue er sich, weil „das eine sehr gute Party sein soll“. Roth ist Professor an der Harvard-Universität in Cambridge. Shapley kommt von der University of California in Los Angeles. Er ist der zweitälteste Empfänger der Wirtschafts-Auszeichnung zum Zeitpunkt der Vergabe.
Sie ist offiziell kein Nobelpreis, sondern heißt „Preis der schwedischen Reichsbank zum Andenken an Alfred Nobel“. Die Dotierung ist mit den anderen Preisen identisch.
Leser*innenkommentare
Nordwind
Gast
oops. Schei... copy and paste. Der war eigentlich für den WK gedacht. Die haben in ihrer Kurzmeldung behauptet der Preis sei nur umstritten weil er nur an US Institute geht. Da muss ich mich entschuldigen. sorry.
Alexxx
Gast
Hervorragende Idee!
Ansonsten ist hier doch alles fuckedup.
Seit Jahren gibt es diese Abmahnwellen, an denen sich Anwälte auf Kosten von Otto-Normalverbraucher bereichern.
Die Politik tut nichts!
Es braucht eine Bewegung Vieler, die sagen: Wir akzeptieren das nicht mehr, auch wenn es geltendes (Un)Recht ist.
Nordwind
Gast
Es gibt keinen Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften!
Es gibt nur einen Preis der Schwedischen Reichsbank in Erinnerung an Alfred Nobel.
Nobel wollte nur objektivierbare, also wissenschaftliche, Leistungen und die beiden explizit nicht wissenschahftlichen Bereiche Frieden und Literatur ausgezeichnet sehen.
Zur Voodoowissenschaft Ökonomie schrieb er:
Ich habe keine Wirtschaftsausbildung und hasse sie von Herzen.
Der Preis der Schwedischen Reichsbank in Erinnerung an Alfred Nobel wurde 1968 eingeführt um der Ökonomie den Anschein einer harten Wissenschaft zu geben.
Warum sind Journalisten bis heute nicht in der Lage diesen einfachen aber offensichtlich erfolgreichen PR-Trick zu durchdringen und faseln weiterhin vom Nobelpreis für Ökonomie?
Weils so einfacher ist? Oder kann man den Unterschied zwischen Ökonomie und seriöser, harter Wissenschaften nicht mehr erkennen?
Michael
Gast
Wortwahl: Bitte, es ist kein "Wirtschaftsnobelpreis". Einen solchen gibt es nicht.
Es ist ein Preis, der von der schwedischen Reichsbank zeitnah zum Nobelpreis vergeben wird - mehr nicht. Der Begriff "Wirtschaftsnobelpreis" ist einfach falsch.