piwik no script img

Wirtschaftsforscher erwarten mehr Arbeitslose auch im Westen

Köln (ap) — Die Arbeitslosenzahl in Westdeutschland wird nach Schätzungen des Instituts der deutschen Wirtschaft nach Jahren der Erholung auf dem Arbeitsmarkt in den kommenden beiden Jahren wieder leicht zunehmen. Allerdings werde die Zweimillionengrenze auch 1992 wahrscheinlich nicht wieder überschritten, prognostizierte am Montag das Kölner Institut. In Ostdeutschland erwarten die Wirtschaftsforscher zwischen 1,5 und zwei Millionen registrierte Arbeitslose. In den nächsten beiden Jahren würden 1,2 Millionen Ostdeutsche entweder auf der Suche nach einem Arbeitsplatz in den Westen umziehen, oder als Pendler im Osten wohnen und im Westen arbeiten. Durch diesen Wanderungs- und Pendlerstrom werde der ostdeutsche Arbeitsmarkt spürbar entlastet werden, hieß es in Köln. Gleichzeitig werde jedoch die Phase sinkender Arbeitslosenzahlen im Westen vorläufig beendet. Schon 1991 werde die Zahl der registrierten Arbeitslosen voraussichtlich um 100.000 Personen steigen.

Nach den Schätzungen des arbeitgebernahen Forschungsinstituts werden bis 1992 voraussichtlich rund 3,7 Millionen Arbeitsplätze in den neuen Bundesländern durch den Strukturwandel wegfallen. Dank des Pendlerstroms und mit Hilfe einer konsequenten Arbeitsmarktpolitik lasse sich die Zahl der registrierten Arbeitslosen in Ostdeutschland jedoch auf 1,5 bis zwei Millionen begrenzen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen