: Wirtschaft gegen Industrieholdings
Bonn (ap) — Die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft haben gefordert, die Arbeit der Treuhandanstalt bis Ende 1994 einzustellen. Die im Gemeinschaftsausschuß der deutschen gewerblichen Wirtschaft zusammengeschlossenen 16 Spitzenverbände wandten sich gestern damit entschieden gegen eine Umwandlung der Treuhand in eine staatliche Industrieholding. In einem Positionspapier, das dem Bundeskanzler und den zuständigen Ministerien übermittelt wurde, wandte sich der Gemeinschaftsausschuß gegen eine „Rückkehr zur Staatswirtschaft“. Durch die Schaffung einer staatlichen Industrieholding würde der dringend notwendige und unvermeidbare Strukturwandel beeinträchtigt und die Treuhandanstalt einem zunehmenden politischen Druck in Richtung Strukturkonservierung ausgesetzt. Die Gefahr wäre groß, daß unrentable Unternehmen dauerhaft durch Subventionen am Leben erhalten würden. Staatliche Behörden könnten Unternehmen nicht marktorientiert führen und rentabel machen. Um eine möglichst rasche Beendigung der Treuhandanstalt zu erreichen, sollte allen Treuhand-Unternehmen, soweit sie als privatisierungsfähig eingestuft sind, eine Starthilfe anstelle der Subventionszahlungen gewährt werden.
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