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„Wir sind Marionetten“

■ Harry Booysen, stellvertretender Minister für Finanzen und Verwaltung in Namibia und Mitglied der vor allem von Gemischtrassigen unterstützten Arbeiterpartei, zur Krise mit Südafrika

taz: Wie ernst ist die Krise in der Übergangsregierung in Namibia? Booysen: Ich glaube, wir haben den Punkt erreicht, wo wir uns unsere Position erneut überlegen müssen. Sonst sind wir einfach Marionetten ohne Macht. Der Staatspräsident hat tatsächlich bewiesen, daß wir Marionetten sind. Sie sagen, daß wir Partner sein sollen. Sie haben versprochen, daß es Konsultationen geben soll, bevor so etwas passiert. Aber jetzt haben sie ihren Teil der Abmachung nicht eingehalten. Und dann sollen wir noch eine Alternative zur SWAPO darstellen. Werden die protestierenden Minister sich aus der Übergangsregierung zurückziehen, wenn Präsident P.W. Botha nicht nachgibt? Es gibt immer noch die Alternative, daß wir eine Absprache mit dem Staatspräsidenten erreichen. Deshalb haben wir ihm am Dienstag einen dringenden Brief geschrieben. Wir halten noch immer fest am Prinzip der Verhandlungen mit dem südafrikanischen Kabinett, auf dessen Grundlage die Übergangsregierung vor drei Jahren eingesetzt wurde. Es gibt eine Mehrheit im Übergangskabinett, die gegen die neuen Vollmachten für den Verwalter ist. Was können Konsultationen da noch bringen? Wir haben Pienaar direkt gefragt: hat unsere Seite dieses Vertrages noch Einfluß? Darauf hat er nicht geantwortet. Aber wir werden unsere Position erst endgültig festlegen, wenn Botha reagiert hat. Interview: H. Brandt

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