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„Wir haben das nicht zu finanzieren“

■ Kombi-Ticket: Für den HSV ein Problem der Stadt, für den HVV ein Problem des Vorverkaufs

Das Schmidt-Theater hat's, die Alsterdorfer Sporthalle auch und sogar der Hanse-Marathon – nur der HSV hat's nicht: das Kombi-Ticket, die Verknüpfung von Eintritts- und Bahnfahrkarte. Schon seit Jahren stehen der Hamburger Sport-Verein (HSV) und der Hamburger Verkehrs-Verbund (HVV) in Verhandlungen, können sich aber nicht einigen. Jürgen Schmidt, SPD-Bezirksabgeordneter aus Lurup, hat das Thema jetzt wieder aufgegriffen: „Gerade der jetzige Zuschauerzuspruch und die gleichzeitig wegen der starken Regenfälle teilweise gesperrten Parkplätze sollten Anlaß für den HSV sein, dem guten Beispiel anderer Bundesligavereine zu folgen.“ Neben Bayer Leverkusen und Karlsruher SC sind die Hamburger nämlich die einzigen, die keine Doppelnutzung der Eintrittskarte anbieten.

„Wir meinen, daß wir diese Sache nicht zu finanzieren haben“, möchte HSV-Organisationschef Uwe Krause den Schwarzen Peter gern an die Stadt weitergeben. Allein der „Shuttle-Verkehr“, eine Busverbindung von der S-Bahn-Haltestelle Stellingen zum Volksparkstadion, verschlänge schließlich pro Spiel 10- bis 12.000 Mark. „Wir haben ja das einzige Stadion in Deutschland, das keine Anbindung über öffentliche Verkehrsmittel hat“, klagt HSV-Manager Heribert Bruchhagen. „Es kann doch nicht unsere Aufgabe sein, daß die Fans zum Stadion kommen“, meint auch Uwe Krause rätselhaft. Ein bis zwei Mark pro Karte seien im Gespräch gewesen: Bei durchschnittlich 30.000 Besuchern ein stattliches Sümmchen, das der Hamburger Renommier-Club an den HVV überweisen müßte.

HVV-Sprecherin Ursula Felten ist noch hoffnungsvoll: „Die Verhandlungen sind nur vertagt.“ Für sie liegt das Problem im geringen Vorverkauf, denn „die meisten Fans kaufen ihre Karte an der Stadionkasse“. Der Verkehrsverbund überlegt nun, eventuell Eintrittskarten in den HVV-Kundenbüros zu verkaufen.

Doch bis es soweit ist, müssen die Anwohner rund um das Volksparkstadion Verkehrsstauungen und Umweltbelastungen ertragen. Dabei gäbe es eine ganz einfache Lösung: Das Bezirksamt Eimsbüttel macht die „HVV-Mark“ für eine Eintrittskarte zur Vorschrift. Eine Regelung, die das Bezirksamt Nord schon längst für alle Konzerte in der Alsterdorfer Sporthalle getroffen hat. Dann könnte auch der HSV endlich sagen: „Wir haben's.“

Andrew Ruch

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