: „Wir fordern Baustopp für die WAA“
■ AKW-Gegner und –gruppen zum NUKEM-Skandal / „Politiker durch Tätigkeit in Aufsichtsräten mitverantwortlich“ / WAA-Bauherren: Wir haben mit NUKEM überhaupt nix zu tun
Anti-WAA-Büro (Schwandorf): „Die jüngsten Ereignisse zeigen, daß eine atomrechtliche Zuverlässigkeit nicht gegeben und eine Kontrolle nicht möglich ist. Man weiß ja mittlerweile nicht einmal, was in welchem Faß ist. Wir fordern deswegen den unverzüglichen Ausstieg aus der Atomenergie und den Baustopp der WAA. Die DWK (Deutsche Gesellschaft zur Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen) muß jetzt aufklären, wie sie in diesen ungeheuerlichen Skandal verwickelt ist“.
Umweltzentrum Kassel: Wir weisen besonders darauf hin, daß Spitzenpolitiker wie Wallmann und Grollmann seit Jahren durch ihre Tätigkeit in den Aufsichtsrä ten der Atomfirmen den jetzigen Skandal mitzuverantworten haben. Vertrauen und Sicherheit werden allerdings nicht durch den Austausch von Verantwortlichen wiederhergestellt“.
Landrat Schuierer (SPD, Schwandorf): Langsam müßte auch jeder merken, daß Wackersdorf nicht nur der größte Atommüllplatz Europas wird, sondern auch die Gefahren erkennen, die damit verbunden sind. Wir wußten, daß es hier Verbindungen der DWK mit NUKEM, ALKEM, der Transnuklear und allen anderen aus der Atommafia gibt.“
Mütter gegen Atomkraft: „Es ist purer Zynismus, daß angesichts des Atommüll-Skandals und des dringenden Verdachtes auf Verschiebung von atombombenfähigem Material in Bayern ein weiteres Atommüll-produzierendes Atomkraftwerk (Isar II) in Berieb gehen solle“.
Und die Wackersdorfer WAA- Bauherren? Eine Stellungnnahme von Herrn Mühlberger von der DWW: „Die DWW stellt fest, daß die weiteren Planungen und Bauarbeiten durch die Vermutungen, die über NUKEM geäußert wurden, in keinem Fall beeinträchtigt werden. Die DWK- DWW nimmt für sich ohne Einschränkungen das Recht in Anspruch, mit den Vorgängen bei NUKEM nicht in Verbindung gebracht zu werden.“
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