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Wintergärten statt Öfen

■ Transparente Wärmedämmung - Bremen Solar

Sanierungsarbeiten an einer Reihe alter Bremer Häuser in der Neustadt: Die Architekten tragen den verschärften Bauvorschriften Rechnung. Sie beziehen die Verwendung von Solartechnik in ihre Planungen ein. Für die meisten BauherrInnen ist das noch fernste Zukunft. WissenschaftlerInnen und ArchitektInnen indes fordern seit langem, die Verwendung regenerativer Energien in den Bauvorschriften festzuschreiben. Und zwar nicht nur für private, sondern auch für öffentliche BauträgerInnen. „Die Klimaveränderungen erfordern rasches Handeln“, betont Siegfried Lessing. Er ist Organisator des Symposiums „Bremen Solar“, das jetzt im Bürgerhaus Vegesack stattfand.

Dort ging es um den Umgang mit der Solartechnik beim Planen, Bauen und Designen. Um zu zeigen, was man mit der Solartechnik alles anstellen kann, lief parallel zum Symposium eine Informationsausstellung.80-90 Prozent Energie könnten nach Lessings Meinung beim Bauen mit passiver Solartechnik eingespart werden. Um beim Beispiel der Bremer Häuser in der Neustadt zu bleiben: Die für sie typischen Wintergärten und Verandavorbauten eigneten sich hervorragend als Wärmespeicher. Das neueste auf dem Sektor sei, so Lessing die „Transparente Wärmedämmung“. Hinter einer Spezialglasfassade am Haus entsteht tagsüber Wärme. Sie wird in einen Kiesspeicher unter dem Haus geblasen. Wird es am Abend dann kühl, gelangt die gespeicherte Wärmeenergie mittels eines solargetriebenen Gebläses zurück ins Haus. Lessing: „Zur Zeit entwickelt das Fraunhofer Institut für solare Energiesysteme in Freiburg ein Haus, das ganz ohne Primärenergie (z.B. Gas) auskommen wird.“ Die benötigte Energie werde mit Solarmodulen erzeugt. Harsche Kritik übt Lessing an den Bremer Stadtwerken: „Statt auf regenerative Energiequellen zurückzugreifen, erhöhen sie mit dem Bau neuer Kohlekraftwerke den CO 2-Ausstoß. Hätte man ein Blockheizkraftwerk mit der Leistung des Hastedter Kohlekraftwerkes gebaut, hätte man 50-60 Prozent des CO 2 -Ausstoßes vermeiden können.

Nach Ende der „Bremen Solar“ sieht Organisator Lessing Architekten und Designer aufgefordert, „zur sinnvollen Integration beizutragen.“ Vor allem aber müßten „die VerbraucherInnen mit Forderungen auf die ArchitektInnen wirken“. Denn von rund 800 Bremer Architekten waren nur 10 zum Symposium gekommen und auch das Land Bremen hat sich nicht beteiligt.

Ulf Buschmann

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