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Winterferien beschlossen

■ Im Winter 1993 sollen die Berliner Schulen wieder pausieren dürfen

Berlin. Die Berliner Schüler dürfen sich freuen: 1993 sollen sie für zwei Wochen wieder in die Winterferien gehen. Diese Entscheidung traf gestern Schulsenator Jürgen Klemann (CDU). Die neue Regelung sieht dafür den Zeitraum vom 1. bis 13. Februar 1993 vor. Klemann entsprach damit vor allem zahlreichen Forderungen aus dem Ostteil der Stadt, die zu DDR-Zeiten traditionell ihre Schüler in die Ferien geschickt hatte. Im Westteil der Stadt durften zuletzt 1990 die Schüler während der kalten Tage pausieren. Wie Schulrat Hubertus Fedke von der Schulverwaltung gestern erklärte, werde die Regelung zunächst nur für das Jahr 1993 gelten. Spätere Regelungen für die Einrichtung der Winterferien würden sich vor allem danach orientieren, wie groß der Abstand zwischen Weihnachtsferien und Osterferien sei. Fedke betonte, daß Absprachen mit anderen Bundesländern nicht notwendig seien, da sich die Regelung im Rahmen der vorgeschriebenen 75 Ferientage po Jahr halte.

Um die Winterferien zusammenzubringen, werden die Osterferien von derzeit drei auf zwei Wochen gekürzt. Außerdem sollen die Sommerferien statt sechseinhalb nur noch sechs Wochen dauern und der »Pfingstdienstag« entfallen.

In den letzten Wochen hatte Klemann über 1.200 Schreiben erhalten, von denen sich über 1.100 für die Wiedereinführung der Ferien aussprachen, davon etliche im Namen von Gesamtelternvertretungen, Elternversammlungen und Klassenverbänden.

Insgesamt, so die Schulverwaltung, habe die Zustimmung in Ost- Berlin bei 99,5 Prozent und im Westteil der Stadt bei rund zwei Dritteln gelegen. Mit seiner Entscheidung wich Klemann von einer Empfehlung des Landesschulbeirates ab. Dieser hatte sich lediglich für eine Woche Winterferien und für die Beibehaltung der dreiwöchigen Osterferien ausgesprochen. Klemann erklärte, dies sei jedoch »nichts Halbes und nichts Ganzes«. Nach dem Urteil der Mediziner trete der erwünschte Erholungseffekt erst in der zweiten Woche ein. sev

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