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Winkelemente en masse

■ Gedenken an Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und die verblichene DDR

Berlin (dpa) – Mehr als 80.000 Menschen haben gestern in Berlin der ermordeten Sozialisten Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht gedacht. Ihre Gräber auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde waren mit roten Nelken übersät. In nicht enden wollenden Schlangen zogen die Demonstranten an der „Gedenkstätte der Sozialisten“ vorbei. Auch die dort begrabenen DDR- Größen wie Wilhelm Pieck und Otto Grotewohl wurden mit den roten Blumen bedacht. Die Polizei sprach schon mittags von etwa 50.000 Menschen, Beamte vor Ort schätzten mehr.

Die Parteispitze der PDS führte den Gedenkzug an. Parteichef Lothar Bisky, der Vorsitzende der Bundestagsgruppe, Gregor Gysi, und der Ehrenvorsitzende Hans Modrow legten Kränze auf den Gräbern von Luxemburg und Liebknecht nieder. Die beiden Sozialisten waren vor 76 Jahren ermordet worden. Unter den vielen Menschen war auch ehemalige DDR-Prominenz vertreten, so Ex- Verteidigungsminister Heinz Keßler, der wegen Mauerschüssen zu sieben Jahren Haft verurteilt worden ist. Für ihn sei es eine „Verpflichtung, jene zu ehren, die für die Interessen unseres Volkes eingetreten sind“, meinte er. Auch der stellvertretende Kommandant der DDR-Grenztruppen, Karl Leonhard, und DDR-Umweltminister Hans Reichelt waren da.

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