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■ BerlinalienWildes Tier

Auch Elia Kazan, am Sonntag mit dem Goldenen Bären für sein lebenswerk geehrt, ist um Sprüche nicht verlegen. Er findet, daß den heute produzierten Filmen „Leidenschaft fehlt“. „Ich habe keine hohe Meinung über die heutigen Hollywood-Filme“, sagte der 86jährige am Sonntag vor Journalisten. Film sei vor allem eine „Sache der Leidenschaft“. Davon sehe er immer weniger. Uns riecht das ein bißchen sehr nach der beliebten Pose aller alten Männer: „Nach uns wird kommen: nichts Nennenswertes.“ Er glaube aber daran, daß Film, Literatur und Kunst „die Welt verbessern“ könnten. Er selbst habe aus Büchern und von der Kunst viel gelernt. Zum Filmemachen „braucht man die Energie eines wilden Tieres“. (Das mag schon sein, aber ein bißchen guter Geschmack, Ironie, Intelligenz und Sachverstand helfen dabei auch weiter.)

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