Wieder falsches Tier im Ikea-Regal: Elch-Lasagne versaut
Pferd im „Köttbullar“, Schwein in der Elch-Lasagne: Der Möbelkonzern hat mit seinen Nahrungsprodukten gerade kein Glück. Trotzdem will er am Zulieferer festhalten.
STOCKHOLM afp/dpa | Kaum sind die Köttbullar-Klößchen zurück im Sortiment, hat Ikea den Verkauf seiner gefrorenen Elch-Lasagne gestoppt. In dem Produkt seien Anteile von Schweinehack entdeckt worden, teilte der schwedische Möbelriese am Samstag mit. 17.600 Portionen seien konfisziert und würden nun untersucht. Auch in Deutschland bot Ikea in seinen Schwedenshops bisher Elch-Lasagne zum Mitnehmen an.
Bei DNA-Tests in Belgien waren demnach etwas mehr als ein Prozent Schweinefleisch im Elchgericht gefunden worden. Der zulässige Grenzwert für den laut Deklaration nur von Elchen stammenden Fleischanteil sei bei einem von 25 Tests überschritten worden. Am 22. März sei Ikea darüber informiert worden, „und wir haben sofort gehandelt“, sagte Unternehmenssprecherin Josefin Thorell.
Zu der Vermengung sei es in Produktionsstätten des Zulieferers Dafgaard gekommen. Inzwischen würden Elch- und Schweine- beziehungsweise Rindfleischgerichte nicht mehr in den selben Einrichtungen hergestellt, so dass es zu keiner Vermischung mehr kommen könne.
Ab Ende Februar hatte Ikea den Verkauf seiner populären Hackfleischklöße „Köttbullar“ in fast ganz Europa für einen Monat gestoppt, nachdem Anteile Pferdefleisch entdeckt worden waren. „Köttbullar“ werden ebenfalls von Dafgaard hergestellt. Im März stoppten chinesische Behörden die Einfuhr von Mandelkuchen für die Ikea-Restaurants wegen hoher Anteile von Darmbakterien. Die Ikea-Sprecherin sagte, man habe die Öffentlichkeit bisher wegen noch laufender Untersuchungen nicht über den Fund von Schweinefleisch in der Elchlasagne informiert.
Seit einigen Wochen liegen die Hackfleischklöße wieder im Regal. An seinem Zulieferer Dafgaard will Ikea trotz der Pannen festhalten, so Josefin Thorell.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Start der Münchner Sicherheitskonferenz
Kulturkampf gegen Europa
Trump und die Ukraine
Europa hat die Ukraine verraten
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Krieg und Rüstung
Klingelnde Kassen
Zukunft der Ukraine
Gewissheiten waren gestern