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Wieder dramatischer Kurssturz an der New Yorker Börse

■ Drittgrößter Tagesverlust für Wall Street / Anlaß: Gute Nachrichten über sinkende Arbeitslosigkeit

New York/Hamburg (dpa) - An der New Yorker Börse ist es am Freitag erneut zu einem dramatischen Kurssturz gekommen. Nach einer offiziellen Berechnung gab der Dow–Jones–Index für 30 führende Industriewerte um 140,59 Punkte nach und fiel bei Börsenschluß bis auf 1.911,30 Punkte. Dies ist mit 6,8 Prozent der drittgrößte Tagesverlust in der Geschichte der Wall Street. Das war das Ende der „Neujahrs–Ralley“ genannten Zwischenhochs. Damit ging der in den vergangenen vier Tagen erzielte Gewinn in Höhe von 113 Punkten wieder verloren. Bei einem Umsatz von 205,51 Millionen Aktien gegenüber 175,36 Millionen am Donnerstag standen sich am Freitag die Verlierer den Gewinnern im Verhältnis von rund 15 zu zwei gegenüber. Lediglich am sogenannten schwarzen Montag (19. Oktober) und am 26. Oktober hatte es mit 508 bzw. 156,83 Punkten einen höheren Index–Verlust gegeben. Anlaß dazu waren Inflationsängste, die paradoxerweise auf die Nachricht zurückgingen, daß die Arbeitslosenquote im Dezember auf 5,8 Prozent und damit auf das niedrigste Niveau seit Juli 1979 gesunken ist. Diese Senkung wurde als Zeichen einer Überhitzung der Wirtschaft mit inflationistischen Auswirkungen angesehen. Daraus könnte sich, so wurde befürchtet, die US–Zentralbank Federal Reserve zu Gegenmaßnahmen genötigt sehen, die eine Zinssteigerung zur Folge hätten. Diesmal erfolgte der Kurssturz nicht im Windschatten eines Dollarverfalls. Nach Angaben des Handels begannen die Schwierigkeiten in Wall Street bereits im Anfangsgeschäft, nachdem die Kurse am Anleihenmarkt in den Keller stürzten. Anlaß waren Inflationsängste, die paradoxerweise auf die Nachricht zurückgingen, daß die Arbeitslosenquote im Dezember auf 5,8 Prozent und damit auf das niedrigste Niveau seit Juni 1979 gesunken ist. Diese Senkung wurde als Zeichen einer Überhitzung der Wirtschaft mit inflationistischen Auswirkungen angesehen. Daraus könnte sich, so wurde befürchtet, die Federal Reserve zu Gegenmaßnahmen genötigt sehen, die eine Zinssteigerung zur Folge hätten. Die Kurse schwächten sich während der Vormittagssitzung kontinuierlich ab und konnten sich dann bis zur Mitte des Nachmittagsgeschäfts auf dem ermäßigten Niveau behaupten. Danach kam es dann zu einem Kollaps der Kurse, die Abwärtsspirale setzte ein, nachdem die Anleger begannen, Gewinne angesichts des bevorstehenden Wochenendes einzustreichen. Der daraus resultierende Kursrückgang beunruhigte die Anleger, die zu befürchten begannen, daß Wall Street möglicherweise die Wiederholung des Börsen–Crash vom Oktober vorigen Jahres bevorstehen könnte. Der 19. Oktoiber 1987 steckte den Anlegern noch in den Gliedern, meinte ein Händler, schließlich gaben Computer–Verkaufsprogramme Wall Street noch einen letzten Stoß und die Kurse stürzten ab. Börseninsider nannten als einen wesentlichen Hintergrund für den Quasi–Crash die am Freitag veröffentlichten Empfehlungen der Brady–Kommission zur Reformierung der Börse. Im Auftrag des Präsidenten hatte diese Regierungskommission den „Schwarzen Montag“ untersucht. In ihrem Bericht wird u.a. vorgeschlagen, der Federal Reserve die Ober–Aufsicht über alle Börsen– Behörden zu übertragen. Zu der erneuten Verunsicherung an den Wertpapiermärkten habe aber auch die für 15. Januar vorgesehene Veröffentlichung der Ergebnisse des amerikanischen Außenhandels beigetragen. Im Oktober hatte das amerikanische Handelsbilanzdefizit mit 17,6 Milliarden Dollar eine Rekordhöhe erreicht. DA RAUCHT DER SCHORNSTEIN

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