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Wie witzig darf man sein?

■ Meinungsverschiedenheiten um »Humor« am Imbiß

Charlottenburg. »Der neue Trabi wird ohne Motor ausgeliefert, weil in der DDR sowieso alles bergab geht.« Solche Trabi-Witze und andere satirische Anmerkungen — Trinkerkopf mit Untertitel: »Hier trifft sich Deutschlands Intelligenz«, »P.T.A. Polen-Trans-Air Nonstop Polen-ALDI« und ein Pamphlet zur »Intersuff 1991« — hingen auf Wunsch von Stammgästen lange Zeit im »Imbiß Otto- Suhr-Allee 106a« unweit des Charlottenburger Rathauses; bis, »ja bis«, so klagt Inhaberin Gabriele Tesch, »am vergangenen Mittwoch die Ausländerbeauftragte und die Bezirksbürgermeisterin mich besuchten und den Wunsch äußerten, daß ich das abnehme«.

Die Wirtin gehorchte der Obrigkeit und entfernte die Trabi-Witze und die »satirischen Anmerkungen über Polen«. Doch die Stammgäste protestierten in einem offenen Brief: »Niemand hier ist ausländerfeindlich... Es gibt ja auch Bayern- und Ostfriesenwitze.« Frau Tesch begreift die Aufregung der Ausländerbeauftragten nicht: »Es werden doch auch Witze über Politiker gemacht. Irgendeiner ist immer dran. Deshalb sind wir doch keine Rassisten. Wenn hier Bambule ist, dann schmeiß' ich die Leute raus, ob's Deutsche oder Ausländer sind. Hat die Ausländerbeauftragte nichts Besseres zu tun?«

Auf jeden Fall viel zu tun. Denn weder die bezirkliche Ausländerbeauftragte noch die Bezirksbürgermeisterin konnten bzw. wollten sich zu diesem Thema äußern. Christian Haase

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