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Wie nah kommt man sich?

Zwei Menschen, auf zwei auf zwei Metern: Mit „two, too“ schärfen Anna Huber und Kristýna Lhotáková die Konzentration und schaffen Maximales aus minimalen Mitteln

„Two, too“ mit Anna Huber und Kristýna Lhotáková im Theater am Halleschen Ufer (Hallesches Ufer 32), Aufführungen Mittwoch bis Sonntag, jeweils 20 Uhr. Karten unter: ☎ 2 51 09 41

Alles ganz reduziert hier: Das Bühnenbild, das Licht – auf ein Minimum heruntergedimmt. Auch auf Musik wird weitgehend verzichtet, nur am Ende des Stücks ist ein Song zu hören. „Two, too“ winkt nicht mit Zerstreuung und gönnt dem schweifenden Auge nichts Gefälliges, kein Dekor. Nur zwei Menschen. Das Spielfeld misst zwei auf zwei Meter. Das ähnelt in den Vorgaben der Situation in einem Boxring, aber wenn dort die beiden Protagonisten sich dann belauernd umstreichen, um sich besser prügeln zu können, untersuchen hier Anna Huber und Kristýna Lhotáková andere Fragen nach Nähe, nach Verwandtschaften und Abhängigkeiten. Eine Reflexion des Eigenen und des Anderen, von Nähe und Distanz, die durch die Bewegungen der beiden Tänzerinnen präzise abgezirkelt wird. Das die inhaltliche Lotung. Aber man kann auch die Abstraktion als solche stehen lassen und einfach über die punktgenaue Körpersprache der beiden Tänzerinnen und ihr harmonisches Zusammenspiel staunen.

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