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Wie man komfortabel mit der Bahn reist

betr.: „Pack deinen Scheiß zur Seite“, taz vom 27./ 28. 11. 99

[...] Zunächst: Stattgegeben, die Länge der Züge könnte ein bisschen mehr der Auslastung angepasst sein, aber: wer einen Sitzplatz haben will, muss eben reservieren. Das gilt nämlich genauso für den vielgelobten Flieger. Und mit dem GutenAbendTicket und fünf Mark Reservierung ist man immer noch ein Stück billiger dran als mit dem Flieger. Und so ganz nebenbei: Wer im Flugzeug einen Platz zu den günstigen Konditionen haben will, muss in der Regel früh buchen! Früher als bei der bösen Bahn ... Und dann: Wenn man den Flieger verpasst, ist er mitsamt dem Sitzplatz weg. Die Bahn bietet immerhin häufig noch einen späteren Zug, nur dann leider wieder ohne Sitzplatzgarantie. Aber sie nimmt mich mit! Denn: lieber gestanden/auf dem Boden gesessen, als gar nicht mitgekommen!

Und dann ... viel Geschrei, wenn der ICE mal Verspätung hat (was mir relativ selten passiert ist), aber wie oft wurde der Flug um weitaus (!) größere Zeiten nach hinten verlegt ... Da sagt irgendwie keiner was. Auch, dass man mit seinem Flugticket nie mitgeteilt kriegt, wo man sich auf dem Flughafen einzufinden hat und zwischen den Gebäuden A bis F zu wählen hat und entsprechend laufen muss, wenn man am falschen ausgestiegen ist. Alles ein Service, den die Bahn bietet, der aber irgendwie unter den Tisch fällt.

Es ist einfach, auf die Bahn zu schimpfen. Ich bin die Strecke Bonn–Berlin inzwischen unzählige Male gefahren und habe eigentlich immer einen Sitzplatz gehabt. Ich freue mich inzwischen jedesmal, wenn ich einen ICE sehe! Denn Reisen mit der Bahn kann durchaus komfortabel sein, wenn man sich ein bisschen auf die Spielregeln einlässt! Regina Becker, Bonn

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