■ Wie lebt es sich im IBA-Bau?: Ein Leben in der Enklave
Axel Kulick, 20 Jahre, Student
Ich lebe gern hier. Es ist schön. Das sind eben nicht so miese Betonbauten, wie man sie im Osten, zum Beispiel Marzahn und Hellersdorf, vorwiegend findet. Man merkt einfach, daß bei den IBA-Bauten darauf geachtet wurde, eine nette Wohngegend zu schaffen. Ein Gegend, die einfach menschenfreundlich ist. Man hat hier auch ein bißchen das Kreuzberger Lebensgefühl.
Marit Roder, 20 Jahre, werdene Mutter
Ich habe gerade meinen Mietvertrag unterschrieben. Ich kann mir also gut vorstellen, hier zu wohnen. Das Ganze macht erstmal einen netten Eindruck, es ist relativ ruhig. Da ich bald ein Kind erwarte, war das auch endscheidend. Auch gefällt mir die Innenarchitektur. In erster Linie geht es mir aber darum, daß ich endlich eine Wohnung gefunden habe. Das einzige, was fehlt, sind U-Bahn und Kita.
Rudolf Ebert, 75 Jahre, Rentner
Ich fühle mich wohl hier. Es ist alles vorhanden. Man kann einkaufen, es sind genügend Grünanlagen da, und ruhig ist es hier auch, obwohl der Autoverkehr etwas zugenommen hat. Die Zusammensetzung der Bevölkerung geht auch noch. Wenn aber noch mehr rüberschwappt, so von jenseits des Moritzplatzes, dann wird es etwas anders hier. Sie kennen ja die Jugendlichen, wenn die Rabatz machen.
Renate Schmidt, 36 Jahre, Angestellte
Ich wohne nicht gern hier. Für mich ist es einfach nur zweckmäßig. Die Arbeit ist in der Nähe, die Schule auch. Man muß ja immer sehen, wo man bleibt. Das ganze Umfeld gefällt mir einfach nicht. Es ist hier schmutzig, der Autoverkehr hat zugenommen, naja, und die Leute eben. Mit dem, was hier wohnt, möchte ich einfach nichts zu tun haben. Die Kriminalität hat auch zugenommen, und und und ...
Tobias Temme, 30 Jahre, Arzt
In eine IBA-Wohnanlage wollte ich nicht unbedingt ziehen. Ich habe einfach eine Wohnung gesucht – und auch eine schöne gefunden. Der Vorteil ist, daß die Gegend recht zentral liegt und trotzdem ruhig ist. Was so ein bißchen fehlt, sind Kneipen und Kultur. Es ist einfach ein bißchen an den Leuten vorbei konstruiert worden. Es gibt auch kaum Einkaufsmöglichkeiten hier.
Marianne Wüst, 58 Jahre, Bewährungshelferin
Ich finde, das sind hier so lichte aufgelockerte Gebäude, mit einem großen Gartenanteil. Hier wohnen Leute unterschiedlichster Couleur und sozialer Schichten. Das ist phantasievoll, mit vielen Pflanzen. Die Nachbarschaft ist hier gut. Es gibt Spielplätze. Es ist ein frisches Lebensgefühl, bei dem man sich nicht so in der Stadt fühlt. Es ist hier wie eine kleine Enklave, in die man sich zurückziehen kann.
Umfrage: Alexander Eschment
Fotos: Nino Rezende
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