piwik no script img

Wie die Provinz nach Berlin kommt„Prenzlauer Berg wurde zum Dorf“

Berlin lockt als Großstadt mit Freiheiten, aber viele Zugezogene etablieren lieber kleinstädtische Strukturen. Ein Gespräch mit Judith Finsterbusch, die eine Boutique für Ökomode betreibt.

Kleinbürgerliche Idylle in der Metropole: Balkon in Prenzlauer Berg. Bild: dpa
Interview von Susanne Messmer

taz: Frau Finsterbusch, warum haben Sie Ihren Laden "Wertvoll" für Ökomode hier im Prenzlauer Berg eröffnet?

Judith Finsterbusch: Das Klientel in diesem Kiez ist sehr anspruchsvoll. Es will den direkten Kontakt und von allem nur das Beste. Es ist sehr empfänglich für die authentischen, guten Geschichten, die wir ihm über jedes Kleidungsstück hier erzählen können. Die Leute wollen sich freuen, wenn sie sich was Schönes gekauft haben – und kein schlechtes Gewissen haben.

Das ist doch moderner Ablasshandel!

Mag sein. Ich bin trotzdem davon überzeugt, dass man heute nur so Mode verkaufen kann. Ich habe lang genug in der Modeindustrie gearbeitet und hatte vor der Eröffnung unseres Ladens völlig aus dem Blick verloren, wie schön Mode sein kann.

Kaufen hier auch Menschen ein, die Berlin für das bessere Bullerbü halten?

Wir verkaufen hier Mode auf hohem Niveau, also auch coole Jeans und edle Seidenkleider. Und der Großteil unserer Kunden weiß das sehr zu schätzen.

Neues Wochenende

An diesem Samstag erscheint zum ersten Mal die neue, zwölfseitige Berlin-Wochenendausgabe der taz. Sie bietet unter anderem ein aktuelles Schwerpunktthema, eine stark erweiterte Kulturberichterstattung, einen Wochenrückblick und das einstige Montagsinterview.

Zudem erscheint der taz.plan jetzt immer donnerstags als 16-seitige Beilage. Er liefert eine unverzichtbare Orientierung durch das Berliner Kunst-, Kultur- und Nachtleben.

Geht Ihnen das Idyll Prenzlauer Berg wirklich niemals auf die Nerven?

Bild: privat
Im Interview: Judith Finsterbusch

betreibt die Boutique „Wertvoll“ für Ökomode im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg.

Oh doch! Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich im selben Kiez lebe und arbeite – und in letzter Zeit erinnert mich dieser allzu oft aus der schwäbischen Kleinstadt, aus der ich mal nach Berlin geflüchtet bin. Der Prenzlauer Berg ist ein Dorf geworden.

Fragen an die Kommune

Sind Sie auch aus der Provinz in die Stadt gezogen? Was vermissen Sie - und was vermissen sie gar nicht? Schreiben Sie uns Ihre Antwort, entweder an kommune@taz.de oder als Kommentar unter diesen Artikel.

Inwiefern?

Hier ist alles so rosa, flockig und heil geworden. Die Leute haben keine Sorgen mehr. Ich vermisse die Reibungen, die die Großstadt ausmachen. Auch die Vielfalt. Das Leben hier fühlt sich manchmal direkt irreal an, als ob es keine Konflikte gäbe in der Welt.

Tragen nicht auch Sie dazu bei, dass man hier weniger Konflikte aushalten muss – und sei es nur beim Kauf eines Pullovers?

Doch, schon. Aber es gibt nun einmal verschiedene Arten von Konflikt. Ich vermisse nicht den Konflikt, in den man gerät, wenn man einen Pullover kauft, der in Indien von Kindern genäht wurde.

Welche Konflikte vermissen Sie?

Ich vermisse eher den Konflikt, wie er zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen auftreten kann, die es hier ja nicht mehr gibt. Hier gibt es nur noch Mittelstand im mittleren Alter. Mein Kind wird zum Beispiel nicht daran gewöhnt sein, auf der Straße auch mal alten Leuten zu begegnen.

„Wir haben die Stadt zum Dorf gemacht“ heißt das erste Schwerpunktthema der neuen 12-seitigen taz.berlin-Wochenendausgabe, die am Samstag erscheint. Darin zusätzlich zu diesem Thema: ein Essay, ein Interview mit einem Stadtforscher sowie drei Porträts.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

26 Kommentare

 / 
  • B
    boah!

    Ich habe die Schnauze voll von Leute, die für alles Touris und Zugezogenen verantwortlich machen!! Ich bin selber Zugezogen, seit 7 Jahre!! Wann werde ich Berliner? bho? wer weiss. Aber sicherlich werde ich mich nie integriert fühlen. Berliner werde ich mich auch nie fühlen. Fahne und Zugehörigkeit ineteressieren mich auch gar nicht. Ich bin ein Mensch und das reicht! Ich arbeite auf 400€ basis in P.berg und mag ich gar nicht was da alles abläuft. Reiche Menschen haben einen Stadtteil erobert, und andere Menschen verjagt! Das ist die triste Realität. Es geht nicht um woher sie kommen, sondern was sie jetzt dort machen! Hey ihr geburtige Berliner, wo kommen eure Eltern her? und Eure Großeltern? Wie dumm ist das denn!?

  • H
    Hahahaha

    Berlin ist langweilig. Heute laufen da irgendwelche Linksalternativen zusammen mit den Linksextremisten herum und schreiben bestennfalls Artikel wie diese, schlimmstenfalls zünden sie katholischen Sozialarbeitern Autos an. Die Stadt geht gesellschaftlich und sozial vor die Hunde, die Migrantenkriminalität lässt sich selbst links kaum noch vertuschen und zwischendrin suchen irgendwelche Leute nach "Spannungsfeldern" und dem Berlin der 90er. Es gibt jede Menge neu zu entdeckender Viertel aber der 68er will unbedingt noch den Tempelhofer Flughafen durch Zubauen besiegen-das sind so die Themen einer Zeitung, die wegsieht wenn tausende Menschen ermordet werden oder es anfängt zu relativieren um im nächsten Moment über die "richtigen" Täter eine 24H-Dauersendung anzusetzen. Deshalb habe ich meine Wohnung vermietet und lebe jetzt da wo es spannender ist ohne in "Spannungsfeldern" leben zu müssen. In 5,10 oder 20 Jahren wird es ja vielleicht etwas mit Berlin. Ich bin jung-ich kann warten. Wenn die "Linken" weg sind und die "Bunten" mit. Belustigend sind sie dennoch und Artikel wie dieser bringen einen dann doch zum Lachen. Sofern man leben kann wie ich und nicht seine Kinder durch Spannungsfelder führen und vor Moslemgangs beschützen muß um dann 400 Euro monatlich an die Privatschule zu überweisen damit das Kind lesen, rechnen und schreiben lernt. Das geht nur ohne 68er Gehirnwäsche und ohne "kulturelle Bereicherung". Sowas gibts dann doch am Prenzlauer Berg für die kleinen Sörens, Karls und sonstige Kinder der Linken mit Kohle, weshalb sie dort gerne leben und andere Linke sie beneiden.

  • B1
    Bürger 1972

    @ Weddinger "sonst immer schön links reden" - sorry, da biste bei mir an der völlig falschen Adresse. Würde aus meinem Mund im Leben nicht kommen.

  • A
    atalaya

    Meinem Empfinden nach ist Berlin gar keine richtige Stadt, sondern eine Aneinanderreihung von Dörfern und Kleinstädten, die sich um die zu bombastisch geratene und irgendwie unlebendig wirkende Mitte grupieren. Jeder dieser "Stadtteile" oder Kieze hat einen anderen Charakter, was ich als sehr angenehm empfinde. Es gibt dörfliche Idylle neben urbanen Gewusel, "Big Turkey" wie Neukölln und "bio-deutsche Zonen" wie Schöneweide, viel Grün und viel Wasser, für jeden Geschmack etwas.

     

    Wer den Prenzlauer Berg nicht mag, kann ihn ja meiden. Ich bin ab und zu gern dort, bin aber auch froh, dass Berlin nicht nur aus Vierteln dieser Art besteht. Denn dieses Schickimickipseudoalternativgehabe ist nun wirklich präsent dort. Mir scheint der Prenzlauer Berg eine Bühne, auf der überwiegend selbstverliebte Schauspieler nichts besseres zu tun haben, als sich den ganzen Tag selbst zu spielen. Die Kulisse ist grandios, aber es beschleicht mich doch schnell das Gefühl, mich in einem potemkinschen Dorf zu befinden.

  • WB
    Wolfgang Banse

    Prenzleberg,ein Stadtteil im Ausnahmezustand

    Gentrifiziert wurde der Stadtteil,kaum noch leben dort Alteingeseseene,weil die Mieten in diesem Bezirk in die Höhe schnellen,was atemberaubend ist.Alte Geschäfte und Hnadwerksbetriebe findet man kaum noch.Labels sind in diesem Bezirk angesagt.Kinderfreundlichkeit wird durch das Gebären vo Kindern gezzeigt,Bio und Öko spielen in diesem Stadtteil eine große Rolle.

    Die Kirchen,sei es die Gethewsmanekirche,sei es die Herz-Jesu Kirche oder die Heilige Familie sie sind i Gegensatz zu anderen Kirchen jnicht nur am Heiligen Anend rappelvoll.

    Eine Art Gheotto ist hier sichtbnar,im Bezug was die Bildung, Ausbildung,den sozialen Status Quo anbewtrifft.Ob dies förderlich ist was das Zusammenleben von Mensche3n in einer multikulturellen Stadt kann man als fraglich einstufen.

  • S
    Susanne

    @Bürger 1972

     

    "Ist doch schön, dass wir die Freiheit haben, dort zu wohnen, wo wir wohnen wollen und uns keiner die Nachbarschaft vorschreibt!"

     

    Ja, das ist schön. Nur leider geht es nicht allen so, viele Menschen mussten wegziehen, obwohl sie gerne geblieben wären.

    Davon abgesehen kann ich aber nichts Verkehrtes daran finden, wenn Berliner (auch Zugezogene, jawoll) ökologisch verantwortungsvoll konsumieren. Wenn schon das bedeutet, aus einem Stadtteil ein Dorf zu machen, dann hätte ich gerne Dorf in ganz Berlin.

  • W
    Weddinger

    Bürger 1972:

    "Die Leute, die hier wohnen, wollen halt gerade KEINE Zustände wie im Friedichshain, in Neukölln, in Kreuzberg oder im Wedding."

     

    Das ist der (groß-)bürgerliche Rassismus, sich selbst eine Nische ohne Fremde schaffen, dank hoher Mieten. Aber sonst "immer schön links" reden, obwohl man deutlich rechts lebt. Das sollte hier mal thematisiert werden.

  • AK
    Achim Kniefel

    Es nervt tatsächlich. Was für den Spiegel Neukölln ist (gutes Thema, um mit überzeichneten Gewalt-Stories Interesse zu erregen) ist für die taz der Prenzlauer Berg (gutes Thema, um überzeichnete Bilder einer durchgentrifizierten Gesellschaft zu erzeugen!). Ärgerlich an all den schiefen Bildern vom Dorf, in dem keine Toleranz gelebt wird, ist vor allem, dass sich darin zeigt: Für manch einen aufrechten Linken ist eine vorurteilslastige Sicht auf die Welt kein Problem, wenn es nur gegen die richtigen Leute geht.

    Tipp: Informieren über Sozialstruktur im Bezirk, Rentneranteil,Mietwohnungsanteil, Zugewanderte. Das wäre dann guter Journalismus über B.Z.-Niveau!!!

  • M
    mexx-chen

    zum Prenzlberg fällt mir schon seit einigen Jahren nur noch eins ein:

    Was nutzt es in die Großstadt zu ziehen, wenn man die Kleinstadt in sich trägt?

     

    Der Perzlberg war mal Synonym für Alternative Lebensentwürfe und Unangepasstheit, das wurde inzwischen von der Mehrheit der Bewohner komplett ins Gegenteil gedreht.

    Das wäre an sich noch nicht einmal schlimm, aber durch den Prenzlberg weht inzw. ein zu starker Mief von Intolerantz jeder anderen als der kleinstädtischen Lebensform gegenüber, der wohl daher rührt, dass jede andere Lebensform und soziele Lage weitgehend aus den Kiezen gedrängt wurde und wird.

  • B1
    Bürger 1972

    Tja, alles richtig, was am Prenzlauer Berg und vor allem dem Kollwitz- und dem Helmholtzplatz-Kiez kritisiert wird. Und das beste daran? Ich wohne dort und es stört mich nicht ein wenig. Die Leute, die hier wohnen, wollen halt gerade KEINE Zustände wie im Friedichshain, in Neukölln, in Kreuzberg oder im Wedding. Ist doch schön, dass wir die Freiheit haben, dort zu wohnen, wo wir wohnen wollen und uns keiner die Nachbarschaft vorschreibt!

  • NC
    Nouvelle Collogne

    "...Natürlich. Aber in einem gesunden Maß. Am Prenzlauer Berg ist die "Berliner Mischung" verloren gegangen."

     

    Komisch - solche Aussagen werden vorbehaltlos akzeptiert und sind im politischen Diskurs völlig legitim. Was aber wäre, wenn eine solche Aussage z.B. von einer Neuköllner Rentnerin getätigt würde, die in ihrer Straße kaum noch etwas versteht, weil mehr Arabisch und Türkisch gesprochen würde? Na? Wäre das dann auch ein Interview wert? Gar Diskussionsveranstaltungen etwa der Grünen? Na?

    Wo ist da eigentlich der Unterschied?

  • T
    Tierfreundin

    "Wenn eine Berlin eine Weltstadt sein will muss sie auch ertragen können dass es Zugezogene gibt."

     

    Natürlich. Aber in einem gesunden Maß. Am Prenzlauer Berg ist die "Berliner Mischung" verloren gegangen. Vor 25 Jahren kam ich wie Frau Finsterbusch aus der Provinz hier her. Ich war froh, dem Kleinstadtmief entkommen zu sein und Berliner Luft zu schnuppern. Aber der Prenzlauer Berg ist zu einem Provinznest verkommen. Vom einstigen Freigeist, von der kulturellen Vielfalt, die Berlin ausmachte, ist nicht mehr viel zu spüren. Hinzu kommt, dass es nur noch sterile Kneipen gibt und dass fast alle meine Künstlerfreunde und die älteren Nachbarn aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten verdrängt wurden. Aber ich werde ausharren in der Hoffnung, dass die Karawane eines Tages weiterzieht. Und so wird Frau Finsterbuschs Kind in ein paar Jahren wenigstens noch einem alten Menschen begegnen...

  • S
    super

    Einmal Dorf immer Dorf.

    Den Stallgeruch wird man halt nicht los.

  • N
    Neumi

    Ich weiß ja nicht wo diese Frau Ihre Boutiqe aufgemacht hatt aber rund um den U-Bhf. Eberswalder Strasse gibt es viel Konfliktpotential(alteingesessene;Touris,Zugezogene). Und alte Leute wohnen hier in der Pappelallee auch sehr viele!!!Der Prenzelberg ist in vielen Ecken trotz alledem immer noch sehr Lebenswert mit einer hohen Lebensqualität!Jeder Kietz in Berlin hatt seine kleinstädtische Strukturenund,daß ist auch gut so!!!Es macht Berlin libenswer,weil jeder Kietz anders ist!!!

  • M
    Martin

    Was ist denn daran schlecht wenn es auch idyllische Ecken in einer Metropole gibt?

    Muss es denn überall Konflikte, Schlägereien, Raub, Mord und Totschlag geben? Macht denn nur das eine Weltstadt aus?

    Dümmere Fragen hätte die Redakteurin wohl nicht wählen können. Von den bescheuerten Antworten ganz zu schweigen.

  • D
    duff

    Frau Finsterbusch hat recht.

    Ich besuche den Prenzlberg sporadisch, kann also nur eine Sicht von außen wiedergeben.

    Was sie "betreibt", ist kein Zugezogenenbashing, sondern Menthalitätenbashing.

    Finsterbusch: "Es (das Klientel) ist sehr empfänglich für die authentischen, guten Geschichten, die wir ihm über jedes Kleidungsstück hier erzählen können."

    Oder: Das Klientel glaubt, mit der guten Geschichte kann man ohne schlechtes Gewissen konsumieren, konsumieren, konsumieren.

    Was fehlt: was an Frau Finsterbuschs guter Geschichte ist gut? "Wertvoll" kann man mindestens auf zwei Arten lesen.

    Ich kann mir kaum vorstellen, das die heile Welt vom Prenzlberg ein Modell sein kann für alle.

  • X
    xxx

    @ Langweillig

     

    Vielleicht möchten die Bewohner Berlins aber garnicht, dass ihre Stadt Weltstadt sein möchte. Mich zumindest hat nie jemand danach gefragt.

     

    Mir gefällt die Entwicklung nicht. Ich mag den Touristenausverkauf nicht und auch keine Zugezogenen, die sich vor lauter Begeisterung benehmen, als wäre Berlin ein einziges Berghain. Man könnte von einem Integrationsproblem sprechen.

     

    Noch vor ein paar Jahren lebte es sich unangestrengter in dieser stadt.

  • U
    Ubuntu

    Dem Prenzlauer Berg fehlt vor allem eins,das ist

    Muuultiikulti.

    Jedem Grünen Mittelständler seine 10-köpfige Romasippe in die Nachbarschaft gesetzt.

    Damit mal richtiges Leben ins Viertel zurückkehrt.

    Auch arabische Großfamilien hätten dort eine echte Perspektive und Integrationschance.

    In den sozialen Brennpunkten wird dat doch nix.

    Wie erwarten natürlich eine entsprechend herzliche Willkommenskultur.

  • A
    Anti-Konflikt-Team

    Es mag ja sein, dass uns dieses Interview auf den ersten Blick nichts Neues verrät; das Klischeebild vom Prenzlberg wurde hier nochmal aufgefrischt.

    Interessant ist dagegen eher, dass das Interview auf subtile Art und Weise preisgibt, dass die prenzlauerbergische "Irrealität" und gerade eine solche selbstreflektierte und "kritische" Stellungnahme jener "Öko-Wirtschaftlerin" wohl eher Symptome vom "Kapitalismus mit menschlichem Antlitz" und dessen "Alternativer"-Konsumgesellschaft sind. Durch umweltfreundlichen und fair-gehandelten Ablasshandel bauen sich anscheinend die Staatsbürger der "ersten Welt" in der "Weltstadt Berlin" ein nettes Zuhause mit Großstadt-Flair auf und festigen ihren kleinbürgerlichen und liberalen Platz in der sterilen Mittelschicht. Hat hier jemand arm aber sexy gesagt? Und dann die weltfremde Sehnsucht nach Konflikten...

     

    Da lonht sich mal ein ganztägiger Ausflug ins "Ausländeramt", und vielleicht auch ganz aktuell zum Brandenburger Tor zum Refugee-Streik, wo man Öko-Pullis spenden und zu "jedem Kleidungsstück eine authentische gute Geschichte erzählen" kann.

  • L
    lounger

    Und die taz ist die Lokalpostille dieses Stadtteils?? Die echten Regionalteile verfallen aber nicht in den Nabelschaumodus, der außerhalb gewisser Berliner Stadtteile niemanden interessiert und der aus meiner Sicht nicht in eine bundesweite Zeitung gehört.

     

    Schreibt dieses langweilige Zeug in irgendeinem Stadtteilmagazin! Da gehört es hin.

  • Z
    Zugezogener

    Zusatzfrage: Frau Finsterbusch, leben Sie nicht ganz gut von den von Ihnen rassistsch-belidigten Dorftrotteln aus den schwäbischen Dörfern? Ich laufe ja fast täglich bei Ihnen vorbei, da wird mir jetzt wohl täglich schlecht werden. No jokes with names, aber das ist ganz ganz finster, was Sie da von sich geben...

     

    Und noch ein Hinweis an die Autorin: Ihre Fragen und Text am Anfang ist voreingenommen, beleidigend und spult ein Klischee nach dem nächsten ab... echt finster ...

  • HS
    h s

    Nach einem langen Wochenende in Mitte und Prenzlauer Berg bin ich zufrieden ins weltstaedtisch-bunte Stuttgart-Sued zurueckgekehrt...

  • M
    Micha

    jaja und ich find es "echt unerträglich", dass manche Leute nicht wissen was kurzweilig heißt...komm "Langweilig"...reich mir mal den Rettich rüber!!!

  • X
    Xenia

    Prenzlauer Berg ist eine durchgentrifizierte Parallelgesellschaft/Dorfgemeinschaft von überdurchschnittlichen Gutverdienen mitleren Alters, in der weder nennenswert viele Alte, Kranke oder sozial schwache Menschen leben.

    Es ist eine geradzu faschistische Perversion, in der nur noch die Starken leben, der Führer hätte seine Freude daran gehabt.

  • L
    Langweilig!!!!

    Frau Finsterbusch, warum haben Sie Ihren Laden "Wertvoll" für Ökomode hier im Prenzlauer Berg eröffnet?

    Das ist doch moderner Ablasshandel!

    Kaufen hier auch Menschen ein, die Berlin für das bessere Bullerbü halten?

    Geht Ihnen das Idyll Prenzlauer Berg wirklich niemals auf die Nerven?

     

    Echt nervig wie die Interviewerin ihre Gesprächspartnerin geradezu drängt etwas schlechtes über den Prenzlauer Berg zu sagen und den einen Satz sich dann auch gleich rauspickt der die eigene voreingenommene Sicht bestätigt und zur Schlagzeile zu machen "Prenzlauer Berg ist Dorf". Echt unterträglich.

     

    Darüber hinaus ist dieses Interwiev kurzweilig, uninteressant und bietet keinerlei Informationswert außer dem üblichen Prenzlauer Berg-Bashing. Darüber hinaus ist der xenophobe Anti-Schwaben und Anti-Touri Diskurs im allgemeinen (nicht in diesem Artikel) mindestens genauso provinziell wie manche Bewohner im Prenzlauer Berg.

     

    Wenn eine Berlin eine Weltstadt sein will muss sie auch ertragen können dass es Zugezogene gibt.

  • L
    Langweilig!!!!

    Frau Finsterbusch, warum haben Sie Ihren Laden "Wertvoll" für Ökomode hier im Prenzlauer Berg eröffnet?

    Das ist doch moderner Ablasshandel!

    Kaufen hier auch Menschen ein, die Berlin für das bessere Bullerbü halten?

    Geht Ihnen das Idyll Prenzlauer Berg wirklich niemals auf die Nerven?

     

    Echt nervig wie die Interviewerin versucht ihre Gesprächspartnerin gerade drängt etwas schlechtes über den Prenzlauer Berg zu sagen und den einen Satz, in sich dann auch gleich rauspickt der die eigene voreingenommene Sicht bestätigt und zur Schlagzeile zu machen "Prenzlauer Berg ist Dorf". Echt unterträglich. Darüber hinaus ist dieses Interwiev kurzweilig, uninteressant und bietet keinerlei Informationswert außer dem üblichen Prenzlauer Berg-Bashing. Darüber hinaus ist der xenophobe Anti-Schwaben und Anti-Touri Diskurs mindestens genauso provinziell wie manche Bewohner im Prenzlauer Berg.

     

    Wenn eine Berlin eine Weltstadt sein will muss sie auch ertragen können dass es Zugezogene gibt.