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Wider den Korpsgeist

■ Wrocklage will mobilere Polizisten

Die Innenbehörde zieht aus dem Polizeiskandal Konsequenzen für die Personalentwicklung: Polizisten sollen nicht mehr auf der immer selben Wache Dienst tun und „im Milieu versickern“, wie Innensenator Hartmuth Wrocklage es ausdrückt. Dazu wurde jetzt ein Konzept vorgelegt, daß die Beamten mobil machen soll. Nicht nur in der Ausbildung wird künftig mit dem Hüpfen von Dienststelle zu Dienststelle mehr Flexibilität gelernt. Auch „Hospitationen“ – „um den Blick über den Tellerrand zu schärfen“ – und eine Personalbörse sollen mehr Beweglichkeit in die Reviere bringen.

Die Umstrukturierung setzt nicht nur auf Freiwilligkeit. „Ab 1. Februar beginnt die Umsetzung“, so Innenbehördensprecher Peter Mihm. PolizistInnen aus den „gefährdeten“ Arbeitsbereichen sollen nicht länger als fünf Jahre in der selben Dienststelle bleiben. Dazu zählen verdeckte Ermittler des LKA 26 (organisierte Kriminalität) sowie BeamtInnen der Reviere 11 und 15. „Schutz vor Korrumpierungsgefahren an besonders gefährdeten Dienststellen“ heißt es in dem Konzeptpapier.

Doch nicht nur die Polizisten der „Brennpunktwachen“ sollen vor Verschleiß und Frust bewahrt werden. Die Mobilitätsförderung verhindert auch, ohne daß die Behörde es konkret benennt, daß sich eine bestimmte Sorte von Polizeibematen auf Problemrevieren konzentrieren und in langjähriger Zusammenarbeit eine undurchdringliche Mauer des Schweigens bauen können. Mit dem neuen Konzept wird eine langjährige Forderung der GAL und kritischer Polizisten erfüllt. Silke Mertins

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