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Wichtigsprech und rhetorische LuftDeppensprache Deutsch

Nicht die Jugend malträtiert die Sprache der Dichter und Denker bis zum Unverständnis. Es sind vielmehr die erwachsenen Dampfplauderer in den Medien.

Rechtschreibprobleme sind nicht das Problem und Anglizismen muss man easy sehen - schlimm sind nur die medialen Sprachverhunzer. Bild: ap

Deutsch soll als Nationalsprache im Grundgesetz verankert werden. Wunderbar so weit. Das Problem: Die Abgeordneten, die das entsprechende Gesetz verabschieden wollen, müssen erst lernen, klares und einfaches Deutsch zu sprechen. Zwar verwechseln sie relativ selten Fälle, wie das Gerhard Schröder gern tat. "Im September diesen Jahres", pflegte er zu sagen, statt "im Dezember dieses Jahres". Auch sind sie recht firm im Benutzen landläufiger Fremdwörter. Was aber Sinn und Präzision ihrer Rede angeht, besteht diese zu 50 Prozent aus verbaler Spachtelmasse.

SPRACHWANDERUNG

In der deutschen Sprache gibt es eine Menge Wörter, die aus anderen Sprachen übernommen wurden. Doch es gibt auch zahlreiche Fälle, in denen Begriffe aus dem Deutschen in eine andere Sprache gewandert sind - über Zeitgeist und Kindergarten hinaus. Zum Beispiel:

In Spanien gibt es Estrudel zum Nachtisch. Ein Blätterteiggebäck, gefüllt mit Apfelmus und Rosinen. Das Wort stammt vom deutschen Strudel ab. In Chile kann man in einer Bäckerei sogar Kuchen kaufen.

Es kommt nicht täglich vor, aber ab und an liegt bei den Griechen tatsächlich eine Pretsel auf dem Teller. Und damit auch gleich ein Erbe des Begriffs Brezel. Ist der Tisch aber arg zu sehr geschmückt, beschwert man sich in Griechenland über den Kits - Kitsch.

Taucht in Frankreich irgendwo ein Mensch auf, der Nicolas Sarkozy verblüffend ähnlich sieht, werden die Menschen von einem Doppelgänger sprechen.

Und wer auf Persisch nach einer Tankstelle fragen will, sollte sich Pompe Benzin merken.

Fragen, die direkt an sie gestellt werden, beantworten sie nicht etwa konkret. Sondern zunächst einmal mit "Zunächst einmal …" Es folgt rhetorisches Nichts, wie "müssen wir das Problem konkretisieren und in seiner ganzen Tragweite erfassen". Und dann der entscheidende Satz: "Denn der Wähler hat ein Recht auf Information." Die besteht aus der "gewissenhaften Prüfung aller Tatbestände" und "wohl zu überlegenden Entscheidungen", gepaart mit "allen erforderlichen Maßnahmen".

Doch es ist wie immer. Sie, die größten Luschensprecher, ereifern sich über das Denglisch, Dürkisch oder Coolisch der heutigen Jugend. Die hat zwar zur eigenen Subkultur eine voll krasse Eigensprache entwickelt, wie das alle Generationen vor ihr machten. Das schlechteste und albernste Deutsch kommt jedoch von oben. Von sprachlich unterentwickelten TV-Moderatoren, die in die Sender geschwemmt werden. Von Wichtigsprechern aus der Wirtschaft. Von Mimen, die nur Vorgekochtes reden können. Von Promis, die vor keine Schulklasse treten dürften. Und von eben jenen, die genau das Deutsch, das sie nicht beherrschen, ins Grundgesetz packen möchten.

Die Qualen, die sie der Sprache zufügen, haben im Wesentlichen drei Erscheinungsformen: Den Man-ierismus, die rhetorische Luft und das moderne Wichtigsprech. Man-ierismus üben und beherrschen vor allem TV-Plaudertaschen. "Was macht man in einer solchen Situation?", will Sandra Maischberger von ihrem Gegenüber wissen. Kollege Meyer-Burckhardt in der NDR-Talkshow zum vor ihm sitzenden Michael Mittermeier: "Wie darf man sich das Leben, das Michael Mittermeier als Vater führt, vorstellen?" Neben ihm Barbara Schöneberger zu Hannah Herzsprung über deren Rolle als Liesel Karlstadt: "Wie macht man so was?" "Wie haben Sie das geschafft?", hätte die Frage lauten können.

Lustig: Spiegel-Autor Markus Brauck zitiert in seinem Beitrag "Männer ohne Eigenschaften" den Softmoderator Beckmann ("Wenn man Menschen fragt …") und verfällt dann selbst in die Man-ie: "Wenn man der neuen ZDF-Allzweckwaffe Markus Lanz im Fernsehstudio bei der Arbeit zusieht …"

Man könnte meinen, dass dieser Pudding ein Zeichen von Unsicherheit ist. Der wahre Grund jedoch heißt Faulheit. Vor allem im Denken. Wer einen klaren Gedanken hat, kann ihn auch klar mit Worten wiedergeben. Nur ist das nicht jedermanns Sache. Boris Becker etwa meinte kurz vor seinem 40. Geburtstag: "Die durchschnittliche Lebenserwatung für Männer ist in Deutschland 77 Jahre. Wenn ich vierzig werde, ist das fast schon mehr als die Hälfte."

Doch es sind nicht nur die Unbedarften, die seltsames Deutsch vorsprechen. Der Wirtschaftspsychologe Winfrid Neun sagte zum Beispiel in einer Phoenix-Runde über die aktuellen Befürchtungen der Deutschen: "Es sind wirklich in der Tat echte Ängste." Ein sprachliches Desaster der besonderen Art liefert das Philosophische Quartett. Peter Sloterdijk und Kollegen verzichten zwar auf Füllstoffe. Dafür ist jeder Satz eine komplizierte Zangengeburt. Mit mehreren Anläufen, Pausen, sprachlichen Kryptogrammen und Verschachtelungen. Eine klare Rede wäre nicht philosophisch.

Die größten Qualen für die deutsche Sprache kommen jedoch nicht vom Auswalzen der mageren Inhalte. Sondern vom Kaschieren mit Wichtigsprech. Seit einigen Jahren werden Leistungen oder Erfolge nicht mehr erzielt, sondern generiert.

Und was früher Mitarbeiter, Erfindungen, Märkte oder Käuferschichten waren, sind heute Ressourcen. Sobald sie entwickelt, erschlossen oder genutzt werden, tritt das modernste Wort aller modernen Wörter in Aktion: nachhaltig. Langfristig? Dauerhaft? Wirksam? Wie ärmlich! Um wie viel bedeutsamer sind Ressourcen, wenn sie nachhaltig generiert werden.

Am nachhaltigsten geht es zu bei den vier großen deutschen Energieversorgern. Die schwäbische EnBW hat sich freiwillig verpflichtet, weitergehende Standards in ihre nachhaltige Unternehmensführung einzubauen. Was immer das bedeuten mag. Vattenfall engagiert sich mit Windenergie und Kohlekraftwerken für eine nachhaltige Energieversorgung. Eon will den Anteil erneuerbarer Energien nachhaltig ausbauen. RWE hat sogar einen speziellen Nachhaltigkeitsbericht. Darin geht es unter anderem um die Voraussetzungen für einen nachhaltigen Geschäftserfolg. Kein Wunder, dass die Bundeskanzlerin mit ihrer deutschen Nachhaltigkeitsstrategie nicht nachstehen möchte.

Doch wie können Politiker, Moderatoren, Journalisten und andere TV-Redner lernen, einfaches und klares Deutsch zu sprechen? Die brutalste Methode: Sie hören sich an, was sie gesagt haben und geben sich für jedes überflüssige "man" und jedes Füllwort einen Minuspunkt. Den folgenden Schock können sie mit einem guten Wein verdauen.

Die einfachste Methode ist das laute Lesen von Beiträgen in guten Zeitschriften und Zeitungen. Geübte Autoren schreiben ohne verbalen Kitt und Wichtigdeutsch. Wenn doch, werden ihre Ausrutscher durch das Lautlesen gnadenlos entlarvt.

Die wirksamste Methode ist ebenfalls Lesen. In diesem Fall ein ganz bestimmtes Buch: "Deutsch für Profis" von Wolf Schneider. Schneider war über viele Jahre (Wichtigdeutsch: langjähriger) Leiter der Hamburger Journalistenschule und Moderator der NDR-Talkshow. In seinem Buch zeigt er an vielen Beispielen, wie die deutsche Sprache malträtiert und verschachtelt wird. Und wie sie sich ohne große Anstrengungen in klare, verständliche Formen bringen lässt.

Irgendwann stößt aber auch er an Grenzen. In seinem späteren Buch "Speak German" geißelt er das Aufweichen der deutschen Sprache mit Anglizismen und versucht, Fast Food & Co. einzudeutschen. Dass sein Computer zum Rechner wird, mag noch angehen, obwohl es nicht stimmt.

Der Airbag als Prallkissen ist aber zu viel der Germanisierung. Trotz ihrer Härte (aber auch Präzision) ist Deutsch eine lebendige Sprache. Das Fenster kommt aus dem Lateinischen, der Arzt ist griechischen Ursprungs, die Gurke war einst Slawin. Wer glaubt, Deutsch könne sich den englischen Einflüssen entziehen, sollte der "Aktion Lebendiges Deutsch" beitreten und zum Netzplaudern (chatten) einen Geh-Kaffee trinken (coffee to go).

Gleiches sollten die Gegner der neuen fetten Jugendsprache tun. Für einen Germanisten mag es schrecklich sein, wenn die Schule zum Bildungsschuppen und der Freund zur Keule wird. Andererseits kann er von der Jugend lernen, wie sich Fremdwörter erfolgreich eindeutschen lassen: Bordell wird zum Reiterhof, der Friseur zum Kopfgärtner, die Discothek zum Zappelbunker. Jugendsprache darf nicht nur, sie muss sein. Ohne sie wäre Deutsch so tot wie seine großen Dichter. Und so leblos wie die neuen Wichtigsprecher.

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54 Kommentare

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  • W
    Wortraum

    Warum stimmt Rechner für Computer nicht? Obwohl ich Informatiker bin, habe ich davon nie etwas. Die Begriffe unterscheiden sich lediglich in ihrer Anwendung, denn während man in der Informatik Rechner sagt, heißt es in der Laiensprache vorzugsweise Computer. Also: was stimmt damit nicht? Der Artikel bleibt die Antwort leider schuldig, was auch nicht besser ist als Worthülsen und Streckbankdeutsch.

  • S
    sondermann

    der komplette artikel gibt nicht komplett meine meinung wieder, aber es ist komplett richtig anzumerken, dass die komplette riege der sogenannten meinungsführer, komplett eitel im kompletten schaugeschäft, hier einfach komplett die unkomplette wahrheit sagt, weil die komplette wahrheit von der kompletten bevölkerung komplett nicht akzeptiert würde. was ich komplett nachvollziehbar finde.

    ich habe nichts gegen neue einflüsse im deutschen, doch manche verflachen sie leider völlig. so wie das heute so inflationär gebrauchte wort "komplett". was ich rundherum ablehne.

  • D
    Dietmar

    Der Autor sowie einige Kommentatoren liegen einem weit verbreiteten Missverständnis auf: Eine Sprache lässt sich nicht maltraitieren, sondern allenfalls Menschen, mit denen gesprochen wird. Auf Leerformeln, Euphemismen und Verschleierungsstrategien zu achten, diese zu kritisieren, ist eine sinnvolle Form der Sprachkritik.

     

    Dabei ist die Sprache (die ein funktionierendes und sich ständig änderndes Kommunikationsmittel ist) allerdings niemals gefährdet, am allerwenigstens durch vermeintliche Grammatik'fehler', in denen sich lediglich die Lebendigkeit und fruchtbare Uneinheitlichkeit der Sprache zeigt. Insofern dürfen wir auf besserwisserische und engstirnige Sprachkritiker wie Wolf Schneider und Bastian Sick gerne verzichten. Und sich über Rechtschreib'fehler' seiner Mitmenschen zu amüsieren, ist ein billiges Vergnügen und Ausdruck bildungsbürgerlichen Dünkels. Gegen 'Sylvester' ist nichts einzuwenden, solange das Datum stimmt.

  • NL
    Noch'n Leser

    Ich find's übrigens tragisch, daß die Vergewaltigung des Begriffes "tragisch" so ganz unerwähnt bleibt.

    Was ist aus dem grandiosen Stoff antiker Dichtungen, der auch heute noch aktuell ist - der Konflikt zwischen zwei Lösungen, die beide aber Unrecht sind - geworden: jeder illiterate Doofi in den Redaktionen der Zeitungen bezeichnet es als tragisch, wenn ein Besoffener durchaus vermeidbar in einer Kurve geradeaus an den Baum fährt und, keinesfalls konfliktträchtig, den Gurt aufgelassen hat...

  • Y
    Yakitora

    Das wußte ja schon Kurt Tucholsky ("Ratschläge an einen schlechten Redner"):

    "Sprich, wie du schreibst. Und ich weiß, wie du schreibst. Sprich mit langen, langen Sätzen - solchen, bei denen du, der du dich zu Hause, wo du ja die Ruhe, deren du so sehr benötigst, deiner Kinder ungeachtet, hast, vorbereitest, genau weißt, wie das Ende ist, die Nebensätze schön ineinandergeschachtelt, so daß der Hörer, ungeduldig auf seinem Sitz hin- und herträumend, sich in einem Kolleg wähnend, in dem er früher so gerne geschlummert hat, auf das Ende solcher Periode wartet . . . nun, ich habe dir eben ein Beispiel gegeben. So mußt du sprechen."

     

    Fazit: wer viel redet muß nix sagen. ;-)

  • S
    Sebastian

    @Johannes Ripalda: Die Beispiele sind gar nicht so abwegig und gehören zur jugendlichen Szenesprache, also erst Jugend fragen dann meckern.

     

    Ich finde den Artikel gelungen, leider wird er am aufgeblasenen Gebrabbel, das über den Äther gejagt wird, nichts ändern.

     

    Ein gutes Beispiel für dieses hochtrabende Geschwafel sind übrigens auch Fußball-Kommentare, aber die werden ja auch von Beckmann und Konsorten eingesprochen.

     

    Ich fürchte aber, dass auch dieses Bla-Bla zur deutschen Sprache gehört, ebenso wie die der Jugend. Journalisten und Politiker gehören halt auch zu einer Szene, die sich von den anderen Abgrenzen möchte.

  • L
    lesender

    Sylvester ist aber auch nicht schlecht. Der zerrt nämlich an den Nerven das man glauben könnte, es hackt. Oder hakt es, wenn der Silvester an den Nerven zehrt? Wer weiß?

     

    Die Presseorgane sind an der Verschwurbelung der Sprache nicht unschuldig. Man beachte nur den Satzbau, der sich immer stärker dem Englischen annähert, insbesondere was die Positionierung des Wörtchen "nicht" angeht.

     

    Auch das ehemalige Nachrichtenmagazin aus HAmburg ist gegen Fehler in der Wortstellung nicht gefeit:

    "Sind Sie auch ein Loser?" Sollte besser "Sind auch Sie ein Loser?" heißen und statt "Late Night kann nur Harald" sollte man besser "Nur Harald kann Late Night" sagen. etc.

  • M
    masine

    deutsch soll dreimal hoch leben. es soll leben, sterben und viele kleine kinder zeugen. also sich entwickeln, weiterbilden und gutes tun (wenigstens die sprache, wenn wir dies schon versäumen).

    und eben deshalb einem grundgesetz fernbleiben, welches unumstößliches und dergleichen abbildet + beschreibt. dahinein gehören lieber dinge wie "alten menschen über die straße helfen" oder "gelassenheit ausstrahlen, auch wenn die tram 3min verspätung hat". eherne grundsätze des zusammenlebens mit wem oder was auch immer. sprache soll, will und darf auch leben und tauglich sein für jede generation die sie benutzt. wem es zu schwierig ist soll bitte taub werden oder sich in den kreuzworträtseln seines geburtsjahrganges suhlen. bitte sehr.

  • F
    Ferdinand

    Geht es um gutes oder schlechtes Deutsch? Nein, es geht um die Umgangs-, Verkehrs-, Wirtschafts- und Kultursprache in Deutschland. Und das ist deutsch, ob es nun im Grundgesetz steht oder nicht. Die Alternative zu schlechtem Deutsch ist nicht (gutes) Russisch, Polnisch, Türkisch oder Arabisch, sondern besseres Deutsch.

    Was das nun sei, darüber kann man streiten - aber sinnvoll nur auf deutsch (jedenfalls hier in Deutschland).

    Oder schreiben hier dauernd Kommentatoren auf russisch, polnisch, türkisch oder arabisch?

  • O
    ole

    wie schön: Hupe soll ich hier eingeben, damit dieser Kommentar Spam vermeidet und dann erscheint - Hupe! Ist da Freud am Werk? Kann die Maschine doch denken? Wollte eben auch schreiben: Was soll das Gehupe? "Man" kann ... jaja, sich unheimlich über Sprachen ereifern,nur wachsen und entwickeln die sich ja grad, weil Leute miteinander reden. Was ist daran schlecht.

    Wenns da was zu klären gibt, fangt doch alle zusammen mal bei Ärzten, Juristen, Callcenteragents an - die allesamt eine Menge Kohle (Geld, Schotter, Moneten,...) daraus schneiden, abgeschottet ihre eigenen Sprachen zu haben und die (oder die Dauer ihres Verstehens) teuer übersetzen zu lassen - "man" kann davon und dabei arm, krank, verrückt und gar kriminell werden. Jo.

    Und nun: Hupe!

  • PM
    Pas Materski

    Ganz genau das ist der Knackpunkt,

    in der deutschen Sprache, sie macht nichts her,

    nicht mal als Thema. Mr.Siemes mal aussen vor.

    Und meistens kommt auch nichts herum beim deutscheln.

    Allenfalls banales Gesülze da sonst inhaltlich nix mit niemandem niemals "läuft"(Tagesablauf!). Und nun zeigt sich was auf der Sprache alles lastet, das sie Gemeinwohl ist, und auch so gebraucht wird,

    und das sie nicht deutet aber derart gedeutet wird als sei das der Fall.

  • H
    hokl

    Zum angeblichen falschen Genitiv in der Aussage Gerhard Schröders: diesen ist nur die schwache und dieses die starke Deklination des Demonstrativ-Pronomens. Hier ist kein grammatischer Fehler zu bemerken, sondern nur eine sprachästhetische Entscheidung: denn man kann es durchaus als geschmeidigere Sprache oder auch als besser im Ohr klingend erachten, wenn Beiwort und Hauptwort in verschiedener Deklination auftreten.

  • L
    Leser

    Mir ist ein Fehler unterlaufen. Der Name des Schriftstellers lautet Karl Krauss.

  • M
    Metaller

    Aus keinem Buch. Sie werden in erster Linie gesprochen.

  • M
    Martin

    @ Leser

     

    "Kunst, uns Sprache begreiflich zu machen" klingt nach Wichtigsprech.

     

    Diese "Lesen Sie ... und Sie werden ..."-Typen sind die schlimmsten Nervtöter.

  • E
    Epanalepse

    In der Tat scheinen Begriffe wie "Bildungsschuppen", "Reiterhof", "Kopfgärtner" oder "Zappelbunker" freie verunglückte Erfindungen des Autors zu sein. Nicht ein einziger davon ist mir in 4 Jahren bei täglichen Fahrten mit der U-Bahn zu Ohren gekommen. Dortmunder Norden. Ich höre wohl mal "Coiffeur" oder "Etablissment" ...

     

    Ein Artikel zum Thema ist aber keinesfalls überflüssig, und der Hinweis auf das laute Vorlesen ist gar gut und kann vergnüglich sein. Überhaupt das Thema anzusprechen, ist wichtig und sinnvoll.

     

    Also ein Stern und: Ut desint vires, tamen est laudanda voluntas.

  • L
    Leser

    Lesen Sie Karl Kraus und seine Kunst, uns Sprache begreiflich zu machen. Sie werden demütig Ihren Beruf aufgeben und Schreiner werden.

  • JR
    Johannes Ripalda

    "Bildungsschuppen", "Reiterhof", "Kopfgärtner", "Zappelbunker". Aus welchem Buch hat denn der Autor diese angeblichen Beispiele für heutige Jugendsprache? Der ganze Artikel ist ein einziges Füllwort und mithin überflüssig.

  • W
    Wortraum

    Warum stimmt Rechner für Computer nicht? Obwohl ich Informatiker bin, habe ich davon nie etwas. Die Begriffe unterscheiden sich lediglich in ihrer Anwendung, denn während man in der Informatik Rechner sagt, heißt es in der Laiensprache vorzugsweise Computer. Also: was stimmt damit nicht? Der Artikel bleibt die Antwort leider schuldig, was auch nicht besser ist als Worthülsen und Streckbankdeutsch.

  • S
    sondermann

    der komplette artikel gibt nicht komplett meine meinung wieder, aber es ist komplett richtig anzumerken, dass die komplette riege der sogenannten meinungsführer, komplett eitel im kompletten schaugeschäft, hier einfach komplett die unkomplette wahrheit sagt, weil die komplette wahrheit von der kompletten bevölkerung komplett nicht akzeptiert würde. was ich komplett nachvollziehbar finde.

    ich habe nichts gegen neue einflüsse im deutschen, doch manche verflachen sie leider völlig. so wie das heute so inflationär gebrauchte wort "komplett". was ich rundherum ablehne.

  • D
    Dietmar

    Der Autor sowie einige Kommentatoren liegen einem weit verbreiteten Missverständnis auf: Eine Sprache lässt sich nicht maltraitieren, sondern allenfalls Menschen, mit denen gesprochen wird. Auf Leerformeln, Euphemismen und Verschleierungsstrategien zu achten, diese zu kritisieren, ist eine sinnvolle Form der Sprachkritik.

     

    Dabei ist die Sprache (die ein funktionierendes und sich ständig änderndes Kommunikationsmittel ist) allerdings niemals gefährdet, am allerwenigstens durch vermeintliche Grammatik'fehler', in denen sich lediglich die Lebendigkeit und fruchtbare Uneinheitlichkeit der Sprache zeigt. Insofern dürfen wir auf besserwisserische und engstirnige Sprachkritiker wie Wolf Schneider und Bastian Sick gerne verzichten. Und sich über Rechtschreib'fehler' seiner Mitmenschen zu amüsieren, ist ein billiges Vergnügen und Ausdruck bildungsbürgerlichen Dünkels. Gegen 'Sylvester' ist nichts einzuwenden, solange das Datum stimmt.

  • NL
    Noch'n Leser

    Ich find's übrigens tragisch, daß die Vergewaltigung des Begriffes "tragisch" so ganz unerwähnt bleibt.

    Was ist aus dem grandiosen Stoff antiker Dichtungen, der auch heute noch aktuell ist - der Konflikt zwischen zwei Lösungen, die beide aber Unrecht sind - geworden: jeder illiterate Doofi in den Redaktionen der Zeitungen bezeichnet es als tragisch, wenn ein Besoffener durchaus vermeidbar in einer Kurve geradeaus an den Baum fährt und, keinesfalls konfliktträchtig, den Gurt aufgelassen hat...

  • Y
    Yakitora

    Das wußte ja schon Kurt Tucholsky ("Ratschläge an einen schlechten Redner"):

    "Sprich, wie du schreibst. Und ich weiß, wie du schreibst. Sprich mit langen, langen Sätzen - solchen, bei denen du, der du dich zu Hause, wo du ja die Ruhe, deren du so sehr benötigst, deiner Kinder ungeachtet, hast, vorbereitest, genau weißt, wie das Ende ist, die Nebensätze schön ineinandergeschachtelt, so daß der Hörer, ungeduldig auf seinem Sitz hin- und herträumend, sich in einem Kolleg wähnend, in dem er früher so gerne geschlummert hat, auf das Ende solcher Periode wartet . . . nun, ich habe dir eben ein Beispiel gegeben. So mußt du sprechen."

     

    Fazit: wer viel redet muß nix sagen. ;-)

  • S
    Sebastian

    @Johannes Ripalda: Die Beispiele sind gar nicht so abwegig und gehören zur jugendlichen Szenesprache, also erst Jugend fragen dann meckern.

     

    Ich finde den Artikel gelungen, leider wird er am aufgeblasenen Gebrabbel, das über den Äther gejagt wird, nichts ändern.

     

    Ein gutes Beispiel für dieses hochtrabende Geschwafel sind übrigens auch Fußball-Kommentare, aber die werden ja auch von Beckmann und Konsorten eingesprochen.

     

    Ich fürchte aber, dass auch dieses Bla-Bla zur deutschen Sprache gehört, ebenso wie die der Jugend. Journalisten und Politiker gehören halt auch zu einer Szene, die sich von den anderen Abgrenzen möchte.

  • L
    lesender

    Sylvester ist aber auch nicht schlecht. Der zerrt nämlich an den Nerven das man glauben könnte, es hackt. Oder hakt es, wenn der Silvester an den Nerven zehrt? Wer weiß?

     

    Die Presseorgane sind an der Verschwurbelung der Sprache nicht unschuldig. Man beachte nur den Satzbau, der sich immer stärker dem Englischen annähert, insbesondere was die Positionierung des Wörtchen "nicht" angeht.

     

    Auch das ehemalige Nachrichtenmagazin aus HAmburg ist gegen Fehler in der Wortstellung nicht gefeit:

    "Sind Sie auch ein Loser?" Sollte besser "Sind auch Sie ein Loser?" heißen und statt "Late Night kann nur Harald" sollte man besser "Nur Harald kann Late Night" sagen. etc.

  • M
    masine

    deutsch soll dreimal hoch leben. es soll leben, sterben und viele kleine kinder zeugen. also sich entwickeln, weiterbilden und gutes tun (wenigstens die sprache, wenn wir dies schon versäumen).

    und eben deshalb einem grundgesetz fernbleiben, welches unumstößliches und dergleichen abbildet + beschreibt. dahinein gehören lieber dinge wie "alten menschen über die straße helfen" oder "gelassenheit ausstrahlen, auch wenn die tram 3min verspätung hat". eherne grundsätze des zusammenlebens mit wem oder was auch immer. sprache soll, will und darf auch leben und tauglich sein für jede generation die sie benutzt. wem es zu schwierig ist soll bitte taub werden oder sich in den kreuzworträtseln seines geburtsjahrganges suhlen. bitte sehr.

  • F
    Ferdinand

    Geht es um gutes oder schlechtes Deutsch? Nein, es geht um die Umgangs-, Verkehrs-, Wirtschafts- und Kultursprache in Deutschland. Und das ist deutsch, ob es nun im Grundgesetz steht oder nicht. Die Alternative zu schlechtem Deutsch ist nicht (gutes) Russisch, Polnisch, Türkisch oder Arabisch, sondern besseres Deutsch.

    Was das nun sei, darüber kann man streiten - aber sinnvoll nur auf deutsch (jedenfalls hier in Deutschland).

    Oder schreiben hier dauernd Kommentatoren auf russisch, polnisch, türkisch oder arabisch?

  • O
    ole

    wie schön: Hupe soll ich hier eingeben, damit dieser Kommentar Spam vermeidet und dann erscheint - Hupe! Ist da Freud am Werk? Kann die Maschine doch denken? Wollte eben auch schreiben: Was soll das Gehupe? "Man" kann ... jaja, sich unheimlich über Sprachen ereifern,nur wachsen und entwickeln die sich ja grad, weil Leute miteinander reden. Was ist daran schlecht.

    Wenns da was zu klären gibt, fangt doch alle zusammen mal bei Ärzten, Juristen, Callcenteragents an - die allesamt eine Menge Kohle (Geld, Schotter, Moneten,...) daraus schneiden, abgeschottet ihre eigenen Sprachen zu haben und die (oder die Dauer ihres Verstehens) teuer übersetzen zu lassen - "man" kann davon und dabei arm, krank, verrückt und gar kriminell werden. Jo.

    Und nun: Hupe!

  • PM
    Pas Materski

    Ganz genau das ist der Knackpunkt,

    in der deutschen Sprache, sie macht nichts her,

    nicht mal als Thema. Mr.Siemes mal aussen vor.

    Und meistens kommt auch nichts herum beim deutscheln.

    Allenfalls banales Gesülze da sonst inhaltlich nix mit niemandem niemals "läuft"(Tagesablauf!). Und nun zeigt sich was auf der Sprache alles lastet, das sie Gemeinwohl ist, und auch so gebraucht wird,

    und das sie nicht deutet aber derart gedeutet wird als sei das der Fall.

  • H
    hokl

    Zum angeblichen falschen Genitiv in der Aussage Gerhard Schröders: diesen ist nur die schwache und dieses die starke Deklination des Demonstrativ-Pronomens. Hier ist kein grammatischer Fehler zu bemerken, sondern nur eine sprachästhetische Entscheidung: denn man kann es durchaus als geschmeidigere Sprache oder auch als besser im Ohr klingend erachten, wenn Beiwort und Hauptwort in verschiedener Deklination auftreten.

  • L
    Leser

    Mir ist ein Fehler unterlaufen. Der Name des Schriftstellers lautet Karl Krauss.

  • M
    Metaller

    Aus keinem Buch. Sie werden in erster Linie gesprochen.

  • M
    Martin

    @ Leser

     

    "Kunst, uns Sprache begreiflich zu machen" klingt nach Wichtigsprech.

     

    Diese "Lesen Sie ... und Sie werden ..."-Typen sind die schlimmsten Nervtöter.

  • E
    Epanalepse

    In der Tat scheinen Begriffe wie "Bildungsschuppen", "Reiterhof", "Kopfgärtner" oder "Zappelbunker" freie verunglückte Erfindungen des Autors zu sein. Nicht ein einziger davon ist mir in 4 Jahren bei täglichen Fahrten mit der U-Bahn zu Ohren gekommen. Dortmunder Norden. Ich höre wohl mal "Coiffeur" oder "Etablissment" ...

     

    Ein Artikel zum Thema ist aber keinesfalls überflüssig, und der Hinweis auf das laute Vorlesen ist gar gut und kann vergnüglich sein. Überhaupt das Thema anzusprechen, ist wichtig und sinnvoll.

     

    Also ein Stern und: Ut desint vires, tamen est laudanda voluntas.

  • L
    Leser

    Lesen Sie Karl Kraus und seine Kunst, uns Sprache begreiflich zu machen. Sie werden demütig Ihren Beruf aufgeben und Schreiner werden.

  • JR
    Johannes Ripalda

    "Bildungsschuppen", "Reiterhof", "Kopfgärtner", "Zappelbunker". Aus welchem Buch hat denn der Autor diese angeblichen Beispiele für heutige Jugendsprache? Der ganze Artikel ist ein einziges Füllwort und mithin überflüssig.

  • W
    Wortraum

    Warum stimmt Rechner für Computer nicht? Obwohl ich Informatiker bin, habe ich davon nie etwas. Die Begriffe unterscheiden sich lediglich in ihrer Anwendung, denn während man in der Informatik Rechner sagt, heißt es in der Laiensprache vorzugsweise Computer. Also: was stimmt damit nicht? Der Artikel bleibt die Antwort leider schuldig, was auch nicht besser ist als Worthülsen und Streckbankdeutsch.

  • S
    sondermann

    der komplette artikel gibt nicht komplett meine meinung wieder, aber es ist komplett richtig anzumerken, dass die komplette riege der sogenannten meinungsführer, komplett eitel im kompletten schaugeschäft, hier einfach komplett die unkomplette wahrheit sagt, weil die komplette wahrheit von der kompletten bevölkerung komplett nicht akzeptiert würde. was ich komplett nachvollziehbar finde.

    ich habe nichts gegen neue einflüsse im deutschen, doch manche verflachen sie leider völlig. so wie das heute so inflationär gebrauchte wort "komplett". was ich rundherum ablehne.

  • D
    Dietmar

    Der Autor sowie einige Kommentatoren liegen einem weit verbreiteten Missverständnis auf: Eine Sprache lässt sich nicht maltraitieren, sondern allenfalls Menschen, mit denen gesprochen wird. Auf Leerformeln, Euphemismen und Verschleierungsstrategien zu achten, diese zu kritisieren, ist eine sinnvolle Form der Sprachkritik.

     

    Dabei ist die Sprache (die ein funktionierendes und sich ständig änderndes Kommunikationsmittel ist) allerdings niemals gefährdet, am allerwenigstens durch vermeintliche Grammatik'fehler', in denen sich lediglich die Lebendigkeit und fruchtbare Uneinheitlichkeit der Sprache zeigt. Insofern dürfen wir auf besserwisserische und engstirnige Sprachkritiker wie Wolf Schneider und Bastian Sick gerne verzichten. Und sich über Rechtschreib'fehler' seiner Mitmenschen zu amüsieren, ist ein billiges Vergnügen und Ausdruck bildungsbürgerlichen Dünkels. Gegen 'Sylvester' ist nichts einzuwenden, solange das Datum stimmt.

  • NL
    Noch'n Leser

    Ich find's übrigens tragisch, daß die Vergewaltigung des Begriffes "tragisch" so ganz unerwähnt bleibt.

    Was ist aus dem grandiosen Stoff antiker Dichtungen, der auch heute noch aktuell ist - der Konflikt zwischen zwei Lösungen, die beide aber Unrecht sind - geworden: jeder illiterate Doofi in den Redaktionen der Zeitungen bezeichnet es als tragisch, wenn ein Besoffener durchaus vermeidbar in einer Kurve geradeaus an den Baum fährt und, keinesfalls konfliktträchtig, den Gurt aufgelassen hat...

  • Y
    Yakitora

    Das wußte ja schon Kurt Tucholsky ("Ratschläge an einen schlechten Redner"):

    "Sprich, wie du schreibst. Und ich weiß, wie du schreibst. Sprich mit langen, langen Sätzen - solchen, bei denen du, der du dich zu Hause, wo du ja die Ruhe, deren du so sehr benötigst, deiner Kinder ungeachtet, hast, vorbereitest, genau weißt, wie das Ende ist, die Nebensätze schön ineinandergeschachtelt, so daß der Hörer, ungeduldig auf seinem Sitz hin- und herträumend, sich in einem Kolleg wähnend, in dem er früher so gerne geschlummert hat, auf das Ende solcher Periode wartet . . . nun, ich habe dir eben ein Beispiel gegeben. So mußt du sprechen."

     

    Fazit: wer viel redet muß nix sagen. ;-)

  • S
    Sebastian

    @Johannes Ripalda: Die Beispiele sind gar nicht so abwegig und gehören zur jugendlichen Szenesprache, also erst Jugend fragen dann meckern.

     

    Ich finde den Artikel gelungen, leider wird er am aufgeblasenen Gebrabbel, das über den Äther gejagt wird, nichts ändern.

     

    Ein gutes Beispiel für dieses hochtrabende Geschwafel sind übrigens auch Fußball-Kommentare, aber die werden ja auch von Beckmann und Konsorten eingesprochen.

     

    Ich fürchte aber, dass auch dieses Bla-Bla zur deutschen Sprache gehört, ebenso wie die der Jugend. Journalisten und Politiker gehören halt auch zu einer Szene, die sich von den anderen Abgrenzen möchte.

  • L
    lesender

    Sylvester ist aber auch nicht schlecht. Der zerrt nämlich an den Nerven das man glauben könnte, es hackt. Oder hakt es, wenn der Silvester an den Nerven zehrt? Wer weiß?

     

    Die Presseorgane sind an der Verschwurbelung der Sprache nicht unschuldig. Man beachte nur den Satzbau, der sich immer stärker dem Englischen annähert, insbesondere was die Positionierung des Wörtchen "nicht" angeht.

     

    Auch das ehemalige Nachrichtenmagazin aus HAmburg ist gegen Fehler in der Wortstellung nicht gefeit:

    "Sind Sie auch ein Loser?" Sollte besser "Sind auch Sie ein Loser?" heißen und statt "Late Night kann nur Harald" sollte man besser "Nur Harald kann Late Night" sagen. etc.

  • M
    masine

    deutsch soll dreimal hoch leben. es soll leben, sterben und viele kleine kinder zeugen. also sich entwickeln, weiterbilden und gutes tun (wenigstens die sprache, wenn wir dies schon versäumen).

    und eben deshalb einem grundgesetz fernbleiben, welches unumstößliches und dergleichen abbildet + beschreibt. dahinein gehören lieber dinge wie "alten menschen über die straße helfen" oder "gelassenheit ausstrahlen, auch wenn die tram 3min verspätung hat". eherne grundsätze des zusammenlebens mit wem oder was auch immer. sprache soll, will und darf auch leben und tauglich sein für jede generation die sie benutzt. wem es zu schwierig ist soll bitte taub werden oder sich in den kreuzworträtseln seines geburtsjahrganges suhlen. bitte sehr.

  • F
    Ferdinand

    Geht es um gutes oder schlechtes Deutsch? Nein, es geht um die Umgangs-, Verkehrs-, Wirtschafts- und Kultursprache in Deutschland. Und das ist deutsch, ob es nun im Grundgesetz steht oder nicht. Die Alternative zu schlechtem Deutsch ist nicht (gutes) Russisch, Polnisch, Türkisch oder Arabisch, sondern besseres Deutsch.

    Was das nun sei, darüber kann man streiten - aber sinnvoll nur auf deutsch (jedenfalls hier in Deutschland).

    Oder schreiben hier dauernd Kommentatoren auf russisch, polnisch, türkisch oder arabisch?

  • O
    ole

    wie schön: Hupe soll ich hier eingeben, damit dieser Kommentar Spam vermeidet und dann erscheint - Hupe! Ist da Freud am Werk? Kann die Maschine doch denken? Wollte eben auch schreiben: Was soll das Gehupe? "Man" kann ... jaja, sich unheimlich über Sprachen ereifern,nur wachsen und entwickeln die sich ja grad, weil Leute miteinander reden. Was ist daran schlecht.

    Wenns da was zu klären gibt, fangt doch alle zusammen mal bei Ärzten, Juristen, Callcenteragents an - die allesamt eine Menge Kohle (Geld, Schotter, Moneten,...) daraus schneiden, abgeschottet ihre eigenen Sprachen zu haben und die (oder die Dauer ihres Verstehens) teuer übersetzen zu lassen - "man" kann davon und dabei arm, krank, verrückt und gar kriminell werden. Jo.

    Und nun: Hupe!

  • PM
    Pas Materski

    Ganz genau das ist der Knackpunkt,

    in der deutschen Sprache, sie macht nichts her,

    nicht mal als Thema. Mr.Siemes mal aussen vor.

    Und meistens kommt auch nichts herum beim deutscheln.

    Allenfalls banales Gesülze da sonst inhaltlich nix mit niemandem niemals "läuft"(Tagesablauf!). Und nun zeigt sich was auf der Sprache alles lastet, das sie Gemeinwohl ist, und auch so gebraucht wird,

    und das sie nicht deutet aber derart gedeutet wird als sei das der Fall.

  • H
    hokl

    Zum angeblichen falschen Genitiv in der Aussage Gerhard Schröders: diesen ist nur die schwache und dieses die starke Deklination des Demonstrativ-Pronomens. Hier ist kein grammatischer Fehler zu bemerken, sondern nur eine sprachästhetische Entscheidung: denn man kann es durchaus als geschmeidigere Sprache oder auch als besser im Ohr klingend erachten, wenn Beiwort und Hauptwort in verschiedener Deklination auftreten.

  • L
    Leser

    Mir ist ein Fehler unterlaufen. Der Name des Schriftstellers lautet Karl Krauss.

  • M
    Metaller

    Aus keinem Buch. Sie werden in erster Linie gesprochen.

  • M
    Martin

    @ Leser

     

    "Kunst, uns Sprache begreiflich zu machen" klingt nach Wichtigsprech.

     

    Diese "Lesen Sie ... und Sie werden ..."-Typen sind die schlimmsten Nervtöter.

  • E
    Epanalepse

    In der Tat scheinen Begriffe wie "Bildungsschuppen", "Reiterhof", "Kopfgärtner" oder "Zappelbunker" freie verunglückte Erfindungen des Autors zu sein. Nicht ein einziger davon ist mir in 4 Jahren bei täglichen Fahrten mit der U-Bahn zu Ohren gekommen. Dortmunder Norden. Ich höre wohl mal "Coiffeur" oder "Etablissment" ...

     

    Ein Artikel zum Thema ist aber keinesfalls überflüssig, und der Hinweis auf das laute Vorlesen ist gar gut und kann vergnüglich sein. Überhaupt das Thema anzusprechen, ist wichtig und sinnvoll.

     

    Also ein Stern und: Ut desint vires, tamen est laudanda voluntas.

  • L
    Leser

    Lesen Sie Karl Kraus und seine Kunst, uns Sprache begreiflich zu machen. Sie werden demütig Ihren Beruf aufgeben und Schreiner werden.

  • JR
    Johannes Ripalda

    "Bildungsschuppen", "Reiterhof", "Kopfgärtner", "Zappelbunker". Aus welchem Buch hat denn der Autor diese angeblichen Beispiele für heutige Jugendsprache? Der ganze Artikel ist ein einziges Füllwort und mithin überflüssig.