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Wettbewerbshüter sollen wegsehen

Berlin (taz) - Der ehemalige Bundeswirtschaftsminister und jetzige EG-Kommissar Martin Bangemann hat dem Berliner Kartellamt vorgeworfen, „rein nach dem Wettbewerbsrecht“ zu urteilen. Unter Hinweis auf die so gut wie sichere Ablehnung der Fusion von Daimler-Benz mit dem Messerschmitt-Bölkow -Blohm-Konzern (MBB) durch das Berliner Amt meinte Bangemann, die Wettbewerbshüter sollten mehr nach volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten entscheiden. Offenbar will Bangemann seinem FDP-Parteikollegen und Bundeswirtschaftsminister Haussmann den Rücken freihalten für eine Ministererlaubnis, nach der ein Veto des Kartellamtes außer Kraft gesetzt werden kann. Daimler selbst drängt Haussmann aus einer ganz anderen Richtung zum selben Schritt. Sollten mit der Ministererlaubnis gravierende Bedingungen an die Fusion gestellt werden, so werde man sich einen ausländischen Fusionspartner suchen, läßt der Konzern mit dem Stern über die Zeitschrift 'Stern‘ in dessen morgiger Ausgabe drohen.

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