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Westbank-Schulen wieder offen Israels Besatzungsbehörden haben nach den Grundschulen jetzt auch die Mittelschulen in Westbank und Gaza-Streifen wiedereröffnet / Schuldirektoren klagen über Schmutz und Zerstörung durch israelische Armee

Westbank-Schulen wieder offen

Israels Besatzungsbehörden haben nach den Grundschulen jetzt auch die Mittelschulen in Westbank und Gaza-Streifen

wiedereröffnet / Schuldirektoren klagen über Schmutz und

Zerstörung durch israelische Armee

Aus Tel Aviv Amos Wollin

Israels Besatzungsbehörden haben am Sonntag die viermonatige Schließung der Mittelschulen in der Westbank und im Gaza -Streifen aufgehoben. In den meisten Schulen wurde sogleich wieder unterrichtet, wenn der bauliche Zustand der Häuser es zuließ. Viele Schulgebäude waren von den Besatzungstruppen als Militärunterkünfte genutzt worden.

Die Entscheidung, jetzt auch die Mittelschulen zu öffnen, nachdem vor einer Woche die Schließung der Grundschulen aufgehoben worden war, ist ein Versuch der israelischen Behörden, die Besatzungssituation zu „normalisieren“ und den Zustand vor Beginn der palästinensischen Intifada wiederherzustellen. Ein Motiv der Militärverwaltung für diesen Schritt war die Entwicklung eines alternativen Erziehungssystems unter palästinensischer Selbstverwaltung im Rahmen der Intifada. Um die Kontrolle zurückzuerlangen und die „Bindungen“ der Palästinenser an die Besatzungsinstitutionen zu stärken, kann der Unterricht aufgenommen werden. Den Lehrern wurden allerdings scharfe Auflagen gemacht, alle von den Schülern ausgehenden Störungen der öffentlichen Ruhe zu verhindern (Universitäten bleiben nach wie vor geschlossen).

Mehrere Schuldirektoren beschwerten sich über den Zustand der Gebäude, nachdem sie vier Monate lang israelische Soldaten beherbergt hatten. Mobiliar und Unterrichtshilfsmittel seien zerstört, die Räume verschmutzt und die Wände mit wilden anti-arabischen Sprüchen besprüht. Ein Schüler erklärte zur Wiedereröffnung der Schulen: „Wir müssen lernen, um die Unabhängigkeit erlangen zu können.“

Das in diesen Tagen verteilte Kommunique Nr. 18 der Vereinigten Führung der Intifada ruft zu einem Generalstreik der Palästinenser auf, um so die Aufmerksamkeit des Gipfels in Moskau für das Nahost-Problem zu erregen. In mehreren Orten der Westbank kam es zu Demonstrationen für eine internationale Konferenz unter Beteilgung der PLO. Bei Auseinandersetzungen mit Besatzungstruppen wurde eine 25jährige Frau getötet und Dutzende andere verletzt. Nach Ansicht des ehemaligen Geheimdienstchefs Shmuel Goren gibt es Anzeichen, daß ein Teil der palästinensischen Bevölkerung des Aufstands müde wird. „Sie identifizieren sich mit der Intifada“, sagte Goren in einem Interview der 'Jerusalem Post‘, „aber sie verstehen, daß ihnen das nur Leiden bringt. Doch die Intifada hat das Palästina-Problem ans Licht gebracht und Israels Image beschädigt.“

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