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Westautos sind immer noch der Hit

Auch ein Jahr nach Öffnung der deutsch-deutschen Grenze fahren die Ostdeutschen auf Autos aus dem Westen ab. Ungebremst ist auf „schwarzen“ Automärkten wie bei registrierten Händlern vor allem die Nachfrage nach den „Gebrauchten“. Doch im Unterschied zum Branchenboom des vergangenen Jahres ist das Geschäft für die Händler schwieriger, da der potentielle Käufer kritischer geworden ist, rollende Rostlauben immer häufiger ein Ladenhüter bleiben. Gefragt sind bei den Neu-Bundesbürgern vor allem Kleinwagen und Untersätze der Mittelklasse, doch auch die Hubraum- und PS-starken Karossen von Edelmarken finden als Gebrauchtwagen — häufig mit zehn und mehr Jahren auf dem Buckel — ihre Käufer. Bei Neuwagen erfreuen sich besonders japanische Kleinwagen immer größerer Beliebtheit. Verbreitet wird jedoch noch immer die Unkenntnis der Ostdeutschen ausgenutzt, die beim Autokauf und seinen Formalitäten oftmals Neuland betreten. Verbraucherzentralen werden zwar in Scharen aufgesucht, doch meist erst, wenn es zu spät ist. In Leipzig beispielsweise haben neun von zehn bereits ihren Reinfall hinter sich, wenn sie um Rat nachsuchen. Dies betreffe dann häufig TÜV-Plaketten, die längst abgelaufen sind, oder Fahrzeugbriefe, die nur als Fotokopie mitgeliefert wurden. Die Preise sind in der Regel immer noch gepfeffert.

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