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Weserkraft: Stadtwerke zögern

■ Stadtwerkechef zweifelt an Firmenrechnung / SPD-Sprecher kritisiert Czichon

Stadtwerkechef Günter Czichon kann sich immer noch nicht so recht mit dem Bau des Weserkraftwerkes anfreunden. Stadtwerkesprecher Wies präzisierte gestern Vorbehalte, die der Vorstandsvorsitzende tags zuvor in buten&binnen formuliert hatte. Das Angebot der Firmengruppe Voith/Siemens sei noch nicht präzise genug, um es letzlich positiv beurteilen zu können. Und die jährlichen Defizite, die das Kraftwerk verursachen wird, seien nicht genau auszurechen. Während die SPD-Fraktion von drei Millionen Mark Zuschußbedarf

ausgeht, die den Stadtwerken aus dem Haushalt ersetzt werden sollen, rechnet Czichon mit fünf Millionen. Wies geht davon aus, daß es noch „einige Zeit“ dauern wird, ehe ein zuschlagsfähiges Angebot vorliegt.

Sollte sich der Vorstand der Stadtwerke ganz querlegen, ist der Bau des Kraftwerkes gefährdet. Denn der Aufsichtsrat, dem Bürgermeister Klaus Wedemeier vorsitzt, kann nur über einen Vorschlag des Vorstandes entscheiden. Der Aufsichtsratsoll im Juli tagen.

Der stellvertretende Vorsit

zende der SPD-Fraktion, Karl-Heinz Schmurr, der den Beschlußvorschlag pro Weserkraft erarbeitet hatte, meinte gestern: „Wenn Czichon immer noch an der Seriosität des Firmenangebotes zweifelt, hätte er in der entscheidenden Sitzung ja Fragen stellen können.“ Sowohl der Leistungsumfang, als auch das Defizit seien klar. Schmurr: „Ich verstehe die Skepsis nicht.“ Seine Sorge: Wenn die Stadtwerke das Firmenkonsortium noch lange schmoren lassen, könnten Siemens und Voith ihr Angebot nicht aufrecht erhalten.

hbk

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