Wesen am Wasser

Immer, wenn es dunkel wird: Katrin Bethge und John Eckhardt bespielen den Kaispeicher A mit Licht und Klang

Der Kaispeicher A ist, wenn nicht das, dann doch immerhin ein Zentrum des Hamburger Hafens. So zumindest bezeichnet John Eckhardt das kantige Gebäude am Dalmannkai, wo sich die Hafencity als Wohnlage empfiehlt. Den umgebenden Hafen will Eckhardt als Organismus mit einem eigenen Stoffwechsel verstanden wissen, als „Wesen, das seine aktuelle Form und seinen Zustand in jedem Moment einem komplexen Geflecht vielfältiger Kräfte verdankt, (...) denen des Seehandels, kulturellen, meteorologischen, historischen, technologischen“.

Dieses „lebendige, durchlässige Feld von Kräften“ sucht der studierte Kontrabassist jetzt mittels einer Klanginstallation darzustellen. Dazu bespielt er das dickwandige Lagerhaus mit durchweg darin und drum herum vorgefundenen Materialien: Als „Grundton des Hafens“ hat er das Pulsieren der Schiffsmotoren ausgemacht, Verwendung finden aber auch Seewetterberichte und Küstenfunk oder Klänge der wichtigen Handelspartner.

Vor dem Eintauchen in klangliche Tiefenschichten kommt indes die Lichtinstallation von Katrin Bethge (Abbildung links): Im ständigen Dialog mit dem Klanggeschehen schwimmen da, gleichsam visuelles Treibgut, die Vergrößerungen von gefundenen Objekten, von Müll, Wasser und Sand über die Außenwand des Speichers: Diese wird zur organischen Oberfläche, zu einer Haut im steten Wandel. aldi

Bis 17. September täglich bei Beginn der Dunkelheit, Eintritt frei