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Wer zahlt Einheits-Zeche?

■ Dringender Handlungsbedarf

Bonn (adn) - Bei einem schnellen Anschluß der DDR an die BRD könnten die Interessen von Rentnern, Familien, Alleinerziehenden und Kindern auf der Strecke bleiben, erklärte die stellvertetende Vorsitzende der SPD -Bundestagsfraktion Renate Schmidt am Sonntag in Bonn. Weder in den zwölf gebildeten Kommissionen noch im Kabinettsausschuß zur deutschen Einheit habe man sich bisher mit der Sozialunion, mit Familienfragen, mit der Situation der Frauen in der DDR und den sehr unterschiedlichen Lebensverhältnissen von Familien, Kindern und Frauen in beiden deutschen Staaten auseinandergesetzt. Es gebe dringenden Handlungsbedarf, um zum Beispiel die Leistungen für die Familien einander anzugleichen. Die Hinweise verstärkten sich, daß besonders die Alleinerziehenden und andere sozial Schwache die Zeche der deutschen Einheit bezahlen sollten. Renate Schmidt verwies darauf, daß westdeutsche Firmen beispielsweise die Forderung nach Entlassung von alleinerziehenden Müttern als Vorbedingung für ihre Beteiligung gestellt hätten, weil die DDR -Sozialleistungen für diese Personengruppe nicht hinnehmbar seien.

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