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Wer sagt nein?

■ Die Bundeswehr als Retter von Hattingen?

Wenn dahinter eine Strategie steckte, ein perfiderer Coup wäre kaum denkbar. Da bewegt sich eine ganze Stadt, unermüdlich angetrieben von der örtlichen IG Metall, da geht der „Aufschrei der Hattinger“, der Ruf nach Arbeitsplätzen, durch die ganze Republik, ja rund um den Globus, und es antwortet der Verteidigungsminister? Ausgerechnet die Bundeswehr als Retter einer Region? Da nichts dafür spricht, daß es den Wörner–Abgesandten nur um die Sicherstellung der bisherigen Lieferungen ginge - ein solches Anliegen hätte nicht die Beteiligung von Friedrich Vogel, dem örtlichem MdB und ehemals Kohls Staatsminister, erfordert - muß man davon ausgehen, daß die Bundeswehr ihren Part in der regierungsamtlichen Befriedungsstrategie für Hattingen spielen soll. Zöge Thyssen mit, die Rechnung könnte aufgehen. Arbeitsplatzsicherheit durch Kriegsgerätproduktion, da sagen nur wenige bedingungslos Nein. Entschlösse sich die örtliche IGM, die bisher vergeblich für nicht militärische Ersatzproduktion warb, zu diesem Nein, die so scheinbar geschlossene und breite Bewegung bräche auf. Waffenschmiede oder sterbende Stadt? Keine Frage, zu welcher Seite in der Stadt die Stimmungswaage sich neigte. Wer hier als Stahlarbeiter beim Nein bliebe, bräuchte Mut. Selbst mehr Mut als der couragierte Arzt, der sich der militärischen Forschung verweigert. Und dennoch: Auf diesen Mut, ohne den eine neue Politik nicht möglich ist, kommt es an. Bevor jetzt die Beamten auf Lebenszeit mutige Taten verlangen, müssen die aktiv werden, die eine neue Politik wollen. Nicht mit Sprüchen, gefragt sind Taten. Walter Jakobs

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