: Wer ging fort im Januar
Stephan Krawczyk und Freya Klier: Wie alle anderen Inhaftierten wurden ihnen angebliche landesverräterische Beziehungen zur Last gelegt. In der Haft unterschrieben sie einen sogenannten Antrag auf Entlassung aus der DDR -Staatsbürgerschaft und leben seither in Berlin-Kreuzberg als freiberufliche Künstler.
Vera Wollenberger: Sie ist Mitglied der „Kirche von Unten“ und der Gruppe „Gegenstimmen“. Sie erhielt in der Haft einen DDR-Paß zur einmaligen Ausreise nach England. Für ein Jahr hält sie sich zu Studienzwecken in Cambridge auf.
Lotte und Wolfgang Templin: Sie sind Mitglieder der „Initiative Frieden und Menschenrechte“. Ausgestattet mit DDR-Pässen wurden sie aus der Haft für zwei Jahre in die Bundesrepublik abgeschoben, seither leben beide in Bochum. Lotte Templin erhielt ein Stipendium der Evangelischen Kirche, Wolfgang Templin ein Stipendium des DGB.
Bärbel Bohley und Werner Fischer: Sie sind ebenfalls Mitglieder der „Initiative Frieden und Menschenrechte“. Ihr Westaufenthalt, den sie in London verbrachten, geht am 6.August zu Ende. Bohley, Fischer und die Templins schrieben in einem Brief an „die Freunde aus der Berliner Friedensbewegung“, daß sie an der DDR-Staatsbürgerschaft festhalten und nach Ablauf der Fristen zurückkehren wollen. Darin danken sie für die bisherige Solidarität und bitten „um weitere Hilfe für unsere Wiedereinreise“.
Ralf Hirsch: Er war Mitglied der Initiative Frieden und Menschenrechte. Nach den Januar-Ereignissen unterschrieb er in der Haft einen Ausreiseantrag und lebt seither in West -Berlin. Zur Zeit ist er angestellt beim Landesversorgungsamt für Soziale Aufgaben.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen