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Wer erschoß Minister Ferrer?

■ Rätselraten in Manila über die Attentäter des philippinischen Ministers für Lokalverwaltung / Er war enger Berater von Präsidentin Aquino / In Frage kommen linke Guerillas oder rechte Killer

Manila (wps) - Einen Tag nach der Ermordung des philippinischen Ministers für Lokalverwaltung, Jaime Ferrer, durch unbekannte Täter beherrschten wilde Spekulationen die politische Szene in Manila. Der 72jährige Ferrer, einer der engsten innenpolitischen Berater von Präsidentin Aquino, wurde am Sonntag abend in seinem Auto von vier Männern erschossen. Liquidierung von Regierungsmitgliedern war bisher im politischen Leben auf den Philippinen nicht üblich. In der Presse wurde überwiegend die linke New–Peoples–Army–Guerilla für die Tat verant wortlich gemacht. Deren Kommandos hatten in den vergangenen Wochen viele hohe Militärs und Polizisten ermordet. Nach der Wahlniederlage des legalen Linksbündnisses ANP bei den Parlamentswahlen vom Mai hatten Guerillasprecher angekündigt, den Krieg in den Städten zu verschärfen. Die Kommandos gehen generell gegen Offiziere und Politiker vor, die „das Volk mißbrauchen“. Jaime Ferrer hatte sich bei Linken und Liberalen in letzter Zeit vor allem durch seinen Einsatz für die Bildung sogenannter antikommunistischer Bürgerarmeen unbeliebt gemacht. Darüberhinaus wird er seit langem verdächtigt, Kontakte zum amerikanischen Geheimdienst CIA zu unterhalten, was er selbst aber dementierte. Regierungskreise halten es aber auch für möglich, daß Ferrers Ermordung eher ein privater Racheakt war. Corazon Aquino hatte nach ihrem Amtsantritt die meisten der unter Marcos gewählten Bürgermeiter und Gouverneure abgesetzt und Ferrer war als Minister für Lokalverwaltung für die Durchsetzung und später für die teilweise Korrektur dieser oft eilig getroffenen Entscheidungen verantwortlich.

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