: Wenn's ans Eingemachte geht
Privat geht vor Katastrophe. Katastrophal wird es aber für jene, die in privaten Häusern wohnen und denen eine Kostenlawine bevorsteht, wenn es nach dem Willen der Landesvereinigung des Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer Vereine Sachsen-Anhalt e.V. gehen würde. Der Verein will sämtliche Betriebskosten bei Privathäusern sofort auf die Mieter umgelegt sehen. Andernfalls, sollte die Bundesregierung eine solche Umlegung verweigern, müsse Bonn an die privaten Eigentümer unmittelbar die Kosten erstatten. Grundsätzlich muß umgedacht werden, über den Wert des Wohnens zum Beispiel, tönt es aus Vereinskreisen: Wie kann der Neudeutsche auch nur, der nur 3 Prozent seines Einkommens für das Wohnen aufbringt, irgendeinen Anspruch auf eine den heutigen Anforderungen entsprechend ausgestattete Wohnung erheben? „Wer unter mitteleuropäischen Verhältnissen eine Wohnung nutzen möchte, muß wesentlich mehr ausgeben. In den alten Bundesländern sind es 20 bis 30 Prozent des Einkommens“, so der Chef des Vereins. Zweifellos, dank der hohen Zinsen und der Bodenrente. Nur verdient eben der neue Bundesbürger noch nicht das Geld wie seine Landsleute im Westen. Zumindest gibt sich der Verein sozial, wenn er kostendeckende Mieten fordert, „die nur schrittweise und sozialverträglich angehoben werden können.“
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