: Wenn nicht alle zu Fuß unterwegs sein wollen
In Nürnberg läuft alles auf die Burg zu. Im wahrsten Sinne: Schon in der Altstadt ist das meiste Fußgängerzone. Fußgängerzone im Sinne von: hier keine Autos mehr, bitte.
Die Burg thront, wie sich das für mittelalterliche Städte gehört, über der Stadt. Ob sie jetzt Nürnburg heißt und auf dem Nürnberg steht, ist nicht klar. Später erfährt man, dass es eigentlich zwei Burgen sind, die unter Nürnberger Burg zusammengefasst werden: die Burggrafenburg und die sogenannte Kaiserburg. Das Wetter an diesem Sommertag in Nürnberg ist tatsächlich kaiserlich, der Ausblick burggräflich, die Touristen sind zahlreich.
Nach der Burgenbesichtigung ruhen wir uns im Schatten der Burg bei einem Kaffee aus, vis-à-vis dem Albrecht-Dürer-Haus, den wir wegen seiner betenden Hände ja eigentlich verachten. Auch scheint er privilegiert gewohnt zu haben – näher an der Burg geht kaum.
Da kommt ein Mercedes und will in die Burgeinfahrt. Der Wirt springt auf: Einfahrt verboten! Großes Geschrei, bis sich der Mercedes rückwärts wieder aus der Fußgängerzone entfernt.
Nürnberg
529.500 Einwohner*innen.
Die Burg ist Wahrzeichen der Stadt und touristisch mit um die 200.000 Besucher*innen im Jahr gut ausgelastet. Mehr aber sind an den Wanderfalken dort interessiert: Über 2 Millionen Besucher jährlich verzeichnet die Wanderfalken-Webcam der Burg.
Schon irre, diese Autos. Denken immer noch, sie könnten überall hin. René Hamann
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