: Wenn es im Schwimmbad merkwürdig ist
Der Himmel ist wolkenverhangen, die Luft kühl. Ins Schwimmbad aber können die Berliner weiterhin trotzdem gehen: ins beliebte Prinzenbad Kreuzberg. Das mit Solarstrom beheizte Open-Air-Bad ist nie leer, aber an einem Tage wie diesem, wo der Sturm das Laub ins Wasser treibt, ist die Zahl der Gäste überschaubar.
Alle Bahnen seien frei gewesen, bricht es aus einer Frau, geschätzt Mitte 70, im Duschraum heraus. Und was passiert? Einer von diesen ambitionierten Kraftbolzen schwimme von hinten voll in sie rein. Als sie sich beschwert habe, sei der auch noch frech geworden, habe behauptet, sie hätte ihn berührt. Wenn das noch mal passiere, rufe er den Bademeister, habe er gedroht. Sie sei dann auf eine andere Bahn gewechselt. „Ich hatte richtig Angst vor dem.“
„Wissen Sie, was mir passiert ist“, antwortet eine füllige Frau ähnlichen Alters, die sich gerade einseift. Erst eben in der Dusche habe sie den Irrtum bemerkt. Die ganze Zeit beim Schwimmen habe sie sich gewundert, warum sie heute so einen merkwürdigen Auftrieb habe. „Ich hatte meinen Badeanzug verkehrt rum an. Die Körbchen waren hinten“.
Berlin-Kreuzberg
151.400 Einwohner*innen.
Das Sommerbad Kreuzberg, wie das Bad in dem Ortsteil offiziell heißt, wurde bereits in dem Dokumentarfilm „Prinzessinnenbad“ gewürdigt und soll bis Ende Oktober offen sein.
Plutonia Plarre
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