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Wenn Tou­ris­t*in­nen sich so ihre Gedanken machen

Auf der Bucket-Liste der Dinge, die man in Berlin auf jeden Fall mal erlebt haben sollte, darf eine Spreerundfahrt nicht fehlen.

Die Tour ist auf Deutsch, am Eingang gibt es aber auch Audioguides. Ich setze mich auf eine Bank ganz hinten im Schiff. Vor mir sitzen drei Amerikaner*innen, sie stoßen mit ihrem Bier an und plappern während der gesamten Fahrt. Einen Audioguide haben sie sich nicht geholt und sie verstehen wahrscheinlich auch den deutschen Guide nicht, der durch die Lautsprecher tönt.

Das Schiff passiert das Bundeskanzleramt, der Sprecher erklärt, dass dort der Kanzler sitzt. Wir wenden und fahren so erneut am Bundeskanzleramt vorbei, durch den Lautsprecher ist noch einmal die gerade vorher durchgegebene Information zu hören. Bundeskanzleramt. Kanzler.

Berlin-Tiergarten

16.160 Ein­wohner*innen.

Touristisch hat der Ortsteil nicht nur das Regierungsviertel im Spreebogen, sondern auch den Potsdamer Platz, den Zoo, die Kongress­halle und nicht zuletzt den Großen Tiergarten, Berlins zweitgrößten Park, zu bieten.

Eine der Ame­ri­ka­ne­r*in­nen vor mir schaut aus dem Fenster, erblickt das imposante Gebäude und sagt: „I think it’s a hospital.“ Ihre Mit­fah­re­r*in­nen nicken interessiert. Sie erklärt weiter, dass das ja ganz klar sei, weil sie auf dem Gelände ein H gesehen habe, einen Hubschrauberlandeplatz. Lea Knies

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