: Wenn Männer weinen wollen und nicht können
Was man weiß: Icke hat sich den Knöchel gebrochen. Icke hat sich Bänder gerissen. Icke ist auch in Snickers. Inzwischen wissen wir zusätzlich: Ausgerechnet Icke . Icke hat es nicht verdient. Im deutschen Fußball ist das Gutmenschensyndrom ausgebrochen. Fans weinen, Profis wünschen gute Besserung, Journalisten steht das Wasser in der Stimme. Während andere im Krankenbett aufgerichtet werden zum Interview, liegt der kleine Icke im Bettchen, das Deckchen bis zur Halskrause gezogen, und die Kamera fängt das übliche Stammeln ein – ungeschnitten. „Thomas Häßler ist ein so wunderbarer Mensch.“ Sagt Egidius Braun, Orgelspieler und oberstes deutsches Helferlein. Helfershelfer sind Winfried Schäfer (“...auf der Trage hat liegen sehen... Tränen in den Augen... Icke ... bester Spieler... Persönlichkeit...“), Sean Dundee (“...fühle mich ganz schlecht... sehr vermissen... oft besuchen... ein Supermensch...“) und Berti Vogts (“...bitterer Schlag... besonders schmerzlich...“)
Und kein Bösewicht auszumachen, kein neuer Norbert Siegmann. Düsseldorfs Jörg Bach fiel einfach auf den kleinen Icke , und es tut ihm „unendlich leid“.
Nur einer scheint behalten zu haben, wie das Geschäft läuft. „Er ist in der Nationalmannschaft nicht zu ersetzen“, sagt Bochums Dariusz Wosz über den Mann mit dem Knöchel. Und meint, die würden schon nicht zu zehnt antreten: „Ich warte, ob nun ein Anruf kommt.“ Ein Anruf von Hans-Hubert Vogts.
„Das kotzt einen an“, hat Andreas Herzog noch gesagt. Wenn auch in einem anderen Zusammenhang. to
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