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Weniger neue AIDS–Fälle als befürchtet

Bonn (dpa) - Die bisherige weltweite Befürchtung, jährlich würde sich die Zahl der an der tödlichen Immunschwäche AIDS neu infizierten Menschen verdoppeln, trifft nach neuen Erkenntnissen wahrscheinlich nicht zu. Prof. Meinrad Koch, AIDS–Koordinator des Bundesgesundheitsamtes (BGA), sagte am Dienstag vor der Presse in Bonn, die Zahl der Neuinfizierten sei wesentlich geringer. „Von einer Verdoppelung kann keine Rede sein“, meinte er. Im Mittelpunkt stand der zweite AIDS–Forschungsbericht des Bundesforschungsministeriums, in dem Auskunft über die bisher geförderten Aktivitäten gegeben und auf die noch erforderlichen vielfältigen Anstrengungen insbesondere für Vorbeugungs– und Therapiemaßnahmen hingewiesen wird. In einer schriftlichen Erklärung betonte Forschungsminister Heinz Riesenhuber (CDU), seit Ende 1983 seien in der Bundesrepublik mehr als 50 Einzelprojekte mit über 25 Millionen Mark aus Mitteln seines Ministeriums zur Erforschung von AIDS zur Verfügung gestellt worden. Sowohl in der Therapie als auch bei der Immunprophylaxe seien erste erfolgversprechende Ansätze entwickelt worden. Derzeit liefen Therapiestudien mit Medikamenten, die das AIDS–Virus zumindest hemmen oder das körpereigene Immunsystem bei der Abwehr der Infektion unterstützten könnten.

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