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Weniger für die Armen

■ Deutsche Entwicklungshilfe verlagert sich allmählich zugunsten der bereits teilweise industrialisierten „Schwellenländer“

Bonn (dpa/vwd) - Deutsche Entwicklungshilfe kommt immer weniger den Ärmsten der Armen in der Dritten Welt zugute. Von einer D–Mark staatlicher Mittel für die technische Zusammenarbeit flossen 1986 nur noch 55,6 Pfennig in die am wenigsten entwickelten und am schwersten betroffenen Länder. Der Rest kam den bereits teilweise industrialisierten Schwellenländern zugute. Vor zwei Jahren lag dieser Anteil noch bei 61 Pfennig. Das geht aus dem am Dienstag in Bonn vorgelegten Jahresbericht der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ/Eschborn) hervor. Die Summe der öffentlichen Mittel für die am wenigsten entwickelten Länder und die am schwersten betroffenen Staaten ging von 528,8 Mio. DM 1984 auf 504,1 Mio. DM 1986 zurück. GTZ–Aufsichtsratsvorsitzender Siegfried Lengl, Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, bezeichnete das Geschäftsjahr 1986 der bundeseigenen GTZ als „durchaus befriedigend“. Die Zahl der Projekte wuchs um zwei Prozent auf insgesamt 2 144. Einen Schwerpunkt bildete mit von 462,1 (1985: 441,9) Millionen DM erneut Afrika vor Asien mit 300 (289,7) Millionen DM und Lateinamerika mit 145 (137,2) Millionen DM. China erhielt 1986 mit rund 40 Millionen DM die höchste Neuzusagen. Inzwischen betreut die GTZ in China 37 Projekte. Die Umsätze der GTZ stiegen um 8,7 Zahl der Auslandsmitarbeiter sei im Jahresverlauf um 39 Prozent auf 1 654 gestiegen. Als „Ortskräfte“ seien 1 663 und als „integrierte Fachkräfte“ 560 Mitarbeiter in der Dritten Welt tätig gewesen. Größter Auftraggeber war erneut das Bonner Entwicklungshilfeministerium. Mit 818 Projektaufträgen im Gesamtwert von 1,261 Mrd. DM (plus 16,7 andere öffentliche Auftraggeber für ein komfortables Auftragspolster.

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