: Wenig Mythos im TV
■ Nicht allzuviel Programmänderung zu Ehren Marlenes
Wie reagieren deutsche Fernsehanstalten am Wochenende auf den Tod von Marlene Dietrich, der Großen? Leider nicht besonders heftig, wie die taz bei einem Rundruf quer durch öffentlich-rechtliche und private Telefonnetze erfahren mußte.
Samstag:
Das letzte Porträt des Stars hat Maximilian Schell in Szene gesetzt. Weil die alte Schauspielerin („Man hat mich zu Tode fotografiert“) sich nicht mehr filmen lassen wollte, illustrierte der Regisseur sein Tonbandinterview mit Filmszenen und Fotos. Marlene Dietrich — Porträt eines Mythos ist im Bayerischen Fernsehen um 22.15 Uhr zu sehen.
Sonntag:
Um 14.05 Uhr zeigt der Bayerische Rundfunk Das Haus der sieben Sünden (USA, 1940). Hauptsache Marlene heißt es beim MDR um 16.15 Uhr. Der Titel des „Sonntags-Films“ stand bei Redaktionsschluß noch nicht fest. In Zeugin der Anklage (USA, 1957) spielte Marlene sehr kühl für Billy Wilder. Der Klassiker steht bei Sat.1 um 16.55 Uhr auf dem Programm. Wer seinen Fernseher noch einmal von Kopf bis Fuß auf Liebe einstellen will, kann der feschen Lola in Der blaue Engel auf einem Faß ansichtig werden. Mit diesem Film von Josef von Sternberg gelang der Dietrich im Jahre 1929 der internationale Durchbruch. Der Film läuft auf 3sat um 20 Uhr. Abschied von einer Legende heißen 15 Porträtminuten von Maximilian Schell, die Einsplus anläßlich des Todes von Marlene Dietrich zeigt. Um 22.30 Uhr läuft Der große Bluff (USA, 1939) im Bayerischen Fernsehen. Die Schauspielerin ist dann noch mal bei Sat.1 um 23.35 Uhr Die rote Lola (1950) in der Regie von Suspense-Meister Alfred Hitchcock. taz
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