: Wenig Lust auf Wachsamkeit
■ Kontaktbereichsbeamter muß blechen, weil er schwänzte
Weil er seinen Dienst wiederholt unentschuldigt schwänzte, muß ein 54jähriger Polizist in Berlin nun 2.000 Mark Geldbuße zahlen. Ein Strafverfahren wegen Betruges wurde damit gestern vor dem Amtsgericht Tiergarten eingestellt. Das Motiv für das Fernbleiben vom Dienst blieb allerdings auch während der Verhandlung im dunkeln, denn der Kontaktbereichsbeamte gab auch vor Gericht keine Erklärung dazu ab. Sein unentschuldigtes Fehlen war erst aufgefallen, als ein Vorgesetzter ihm zum Geburtstag gratulieren wollte.
Der Polizist hatte zwischen Januar und März vergangenen Jahres mehrfach einen neuen Kollegen im Ostberliner Bezirk Köpenick sitzen lassen. Der Angeklagte war von Schöneberg dorthin versetzt worden, um Aufbauarbeit zu leisten. Der frühere Volkspolizist sagte als Zeuge vor Gericht, er habe den Westkollegen einmal eine ganze Woche lang nicht gesehen. Zu abgesprochenen Terminen sei der 54jährige nicht gekommen. Überprüfungen durch den Vorgesetzten ergaben, daß Dienstzeiten eingetragen waren, die „nachweislich nicht“ abgeleistet wurden. Für den Westberliner Beamten blieb es beim monetären Zwischenspiel: Inzwischen soll er wieder in seinem früheren Bezirk Streife gehen. dpa/taz
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