Wendländisches Tagebuch: Letzter Tag: Kehraus
Jonas hat wieder ein Fußball-Länderspiel verpasst. „Aber diesmal war die Stimmung nicht mehr so, dass ich die Bullen nach dem Ergebnis gefragt hätte“, sagt er. Manu, Brit und er haben voll die Wasserwerfer abbekommen, am Mittwochabend in Dannenberg. Brit hats außerdem am Kopf erwischt mit einem Schlagstock. Sie musste sich erstmal hinsetzen, weil ihr schlecht wurde. Nach einer halben Stunde gings dann wieder.
Die drei sind dann früh in die Schlafsäcke, um gestern morgen fit zu sein. Um halb sieben klingelte der Wecker. Zehn Minuten später fuhr der Castor los. „Volle Arschung“, meint Jonas. Er und Manu sind dann noch los, bei zwei Leuten aus Dannenberg im Auto mit. Die kannten die Wege hintenrum zur Transportstrecke. „Da war alles frei“, erzählt Manu. Ohne Probleme sind sie bis Grippel gekommen – und konnten den Castor aus nächster Nähe vorbeifahren sehen. „Aber wir haben uns dann doch nicht zu viert davor geschmissen.“
Das wars dann. „Irgendwie frustig, dass er jetzt so schnell durch ist“, meint Jonas. Manu findet, es war trotzdem ein Riesenerfolg: „War gut, dass wir hier waren.“ In Dannenberg hatte Brit inzwischen eine Mitfahrgelegenheit nach Hause aufgetan. Die Fahrt haben sich Manu und Brit damit vertrieben, zu überlegen, wie man den nächsten Castor stoppen könnte. Jonas hat nur noch geschlafen. hedi
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