Weltweiter Stellenabbau: AOL schließt alle deutschen Filialen
Mit dem einstigen Internetriesen AOL geht es weiter bergab: Nun muss das Unternehmen alle Filialen in Deutschland, Spanien und Schweden schließen. Weltweit baut AOL ein Drittel der Stellen ab.
SAN FRANCISCO/HAMBURG apd | Der Internetdienstleister AOL schließt alle vier Deutschland-Niederlassungen. Betroffen sind die Filialen in Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt und München, wie Pressesprecher Thomas Knorpp sagte. Er bestätigte damit entsprechende Medienberichte. In Deutschland fallen den Angaben zufolge 140 Jobs weg. Die deutsche Tochter Adtech sei von den Maßnahmen nicht betroffen und werde weiter ausgebaut, erklärte Knorpp
Auch die Dependancen in Spanien und Schweden sollen geschlossen werden. In Frankreich wird über eine Schließung verhandelt, in Großbritannien soll das Geschäft fortgeführt werden.
Die Kunden in Deutschland blieben weiter "Kunden eines internationalen Angebots", sagte Knorpp. Weiterhin angeboten würden der Medienplayer Winamp in deutscher Sprache, der AOL Instant Messenger, die AOL-E-Mail-Adressen sowie das AOL-Portal aol.de "in einer Light-Version". Sein Internet-Zugangsgeschäft hatte AOL 2006 an den Alice-Betreiber Hansenet verkauft. "Deren Kunden sind von den Schließungen natürlich unberührt", sagte Knorpp.
AOL hatte Mitte November die Entlassung eines Drittels seiner noch 6.900 Mitarbeiter angekündigt. Damit sollten rund 300 Millionen Dollar (200 Millionen Euro) eingespart werden. Am Montag teilte eine Konzernsprecherin in San Francisco mit, dass nur 1.100 Mitarbeiter einer freiwilligen Aufhebung ihres Arbeitsverhältnisses zugestimmt hätten.
Deshalb sollen den Angaben zufolge noch in dieser Woche 1.200 weitere Beschäftigte entlassen werden, um auf die angekündigte Personaleinsparung von 2.300 Stellen zu kommen.
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