piwik no script img

■ McCash Flows OrakelWeiter bergab

Ihre größten Verluste seit dem Schwarzen Montag im Oktober mußten die bundesdeutschen Aktien am ersten Montag des neuen Jahres einstecken. Der neue Dollartiefstand brachte die zum Jahresausklang schon trübe Stimmung noch weiter hinunter, dazu kamen reichlich Verkäufe aus dem Ausland. Damit ist die deutsche Börse auf dem besten Wege, zum Verlierer Nummer Eins zu werden: Mit 14,6 Prozent plus war Tokio die erfolgreichste Börse 1987, auch London und New York schlossen trotz der Rekord–Stürze am Jahresende mit ein paar Prozentpunkten im Plus, die Verliererbörsen 1987 heißen Amsterdam (minus 25 Prozent), Zürich (minus 30) und Frankfurt (minus 36). Dieser Trend scheint sich im neuen Jahr fortzusetzen: Während deutsche Standardaktien am Montag zweistellige Verluste hinnehmen mußten (Im Laufe des Jahres 1987 verloren die deutschen Aktien im Schnitt 36,5 Prozent ihres Wertes.)begann Wall Street das neue Jahre mit einer Hausse: Der Dow Jones Index kletterte um 61 Punkte über die psychologische Marke von 2.000. Auch in London startete 1988 mit fester Tendenz, der Financial Times Index stieg um 20 Punkte auf 977, in Tokio konnten die Kurse weiter klettern und selbst in Hongkong, wo der Börsenpräsident Ronald Li wegen Korruptionsverdacht verhaftet wurde, war ein leichtes Plus zu verzeichnen. In der Bundesrepublik indessen scheint es so lange bergab zu gehen, bis der Dollar endlich Boden gefunden hat. Dies wird, wie wir vor einem Jahr an dieser Stelle voraussagten (aber wer hört schon auf den taz–Wirtschafts–Weisen), erst bei 1,50 DM oder gar 1,30 DM der Fall sein - bis dahin gehen die Kurse an der Börse nur in eine Richtung - bergab.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen