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Weiter Spannungen Japan-USA

Tokio (dpa) - Ohne konkrete Zusagen für einen Abbau der japanischen Handelshemmnisse hat Nippons Ministerpräsident Toshiki Kaifu gestern in Tokio ein Gespräch mit US -Handelsminister Robert Mosbacher beendet. Mosbacher hatte den Premier gewarnt, daß ohne eine rasche Lösung der Hauptprobleme eine künftige Krise in den Beziehungen zwischen beiden Ländern unausweichlich sei.

Japans Außenminister Taro Nakayama scheint bereits von der Berechtigung der US-amerikanischgen Forderungen überzeugt zu sein. Er forderte während des Mosbacher-Besuchs in Tokio „drastische Aktionen“ seiner für Wirtschaft und Außenhandel zuständigen Kabinettskollegen, weil sonst der überwiegend Japan-kritische US-Kongreß „explodieren“ könne, und „die Schockwellen könnten den Kollaps des Welthandelssystems auslösen“.

Die Amerikaner fordern konkret die Öffnung des japanischen Marktes für Telekommunikationsausrüstungen und für Holzerzeugnisse, die beim Bau japanischer Häuser Verwendung finden könnten und wesentlich billiger wären als japanische Produkte. Sie wollen den Handel mit Halbleitern zur Zweibahnstrasse machen, den Japanern Satelliten verkaufen und mit Supercomputern, bei denen die amerikanischen Hersteller (noch) führend sind, auf den japanischen Markt vordringen. Außerdem wollen sie die Erlaubnis, daß US -Supermärkte in Japan Ketten eröffnen können.

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