: Weiche Post
■ Streick nach nur sechsstündigen Verhandlungen abgesagt
Bonn (dpa) - Der Streik, der bei der Bundespost drohte, konnte am Mittwoch nach rund sechsstündigem Spitzengespräch zwischen den Vorständen der drei Postunternehmen und dem Vorstand der Deutschen Postgewerkschaft (DPG) vorerst abgewendet werden. Wie das Postministerium mitteilte, wurden für die Woche nach Ostern die von der DPG geforderten Tarifverhandlungen vereinbart. Dabei wird es um die Gewährung von Zeitzuschlägen für Erholungszeiten am Arbeitsplatz, um sogenannte persönliche Verteilzeiten und um Zeitzuschläge für „leistungsgeminderte Kräfte“ gehen.
Die Vorstände der drei Postunternehmen hatten die Forderungen der Gewerkschaft noch am Montag damit abgelehnt, daß sie zusätzliche Kosten von einer Milliarde Mark mit sich bringen, die Dienstleistungen verteuern und Arbeitsplätze gefährden würden. Die Postunternehmen vertraten bislang die Auffassung, die Forderungen der Gewerkschaft könnten nicht in einem Tarifvertrag geregelt werden.
Die Postgewerkschaft hatte Streiks für den Fall angedroht, daß das bis Mittwoch 12.00 Uhr laufende Ultimatum nicht eingehalten würde. Hamburger PostlerInnen hatten gestern früh für drei Stunden die Arbeit niedergelegt. Dadurch blieben bis zu 800.000 (Liebes-?)Briefe liegen. Die Bilanz der gebrochenen Herzen steht noch aus.
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