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Weiberwirtschaft

■ Treuhand-Immobilie an Frauen

Berlin (taz) — Die Genossenschaft „Weiberwirtschaft e.G.“, die Frauen den Weg in die wirtschaftliche Selbständigkeit ebnen will, hat von der Treuhand den Zuschlag für Fabrikräume bekommen. 12,3 Millionen Mark kosten die leerstehenden Gebäude des früheren VEB Berlin-Kosmetik im Ostberliner Stadtzentrum. Wie Vorstandsmitglied Claudia Neusüß gestern mitteilte, soll die 5.000 Quadratmeter große Nutzfläche in ein Gründerinnenzentrum umgewandelt werden — wenn die Genossenschaft ihr Eigenkapital von 350.000 Mark steigern kann und der Berliner Bausenator sich zu finanzieller Unterstützung durchringt. Der Wirtschaftssenator hat bereits vier Millionen Mark für das Projekt zugesagt.

Die Weiberwirtschaft will den Unternehmensgründerinnen unbefristete Mietverträge geben — für 35 Mark pro Quadratmeter, wenn es weitere Zuschüsse gibt, auch für 25 Mark. Der Gewerbehof wird nach Angaben von Vorstandsmitglied Claudia Gather für 200 Frauen Arbeitsplätze bieten. Insgesamt rechnen die Initiatorinnen mit der Ansiedlung von 30 bis 40 Unternehmen; Interesse haben bereits 50 Existenzgründerinnen angemeldet. Vorgesehen sind ebenfalls Gemeinschaftseinrichtungen wie Kinderbetreuung.

Damit das Projekt, das vor zwei Jahren als Genossenschaft gegründet wurde, auch tatsächlich beginnen kann, hoffen die Weiberwirtschafterinnen auf neue Genossinnen. Jede Frau kann ab 200 Mark einsteigen. Bisher hat die erste Frauengenossenschaft Deutschlands seit der Weimarer Republik 330 Mitglieder. dri

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