: Wegen Totschlags zu sieben Jahren Haft verurteilt
Moabit. Ein 21jähriger Mann wurde gestern vor dem Berliner Landgericht wegen Totschlags zu sieben Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. In der Nacht zum 16. Oktober 1989 hatte der Angeklagte einen 50jährigen Bekannten in dessen Mariendorfer Wohnung gefesselt und durch Messerstiche getötet.
Die Männer hatten sich 1985 kennengelernt, als der Angeklagte 17 Jahre alt war. Der Bekannte habe laut Urteil eine dauerhafte schwule Beziehung angestrebt. Der Angeklagte hingegen habe vielmehr einen Ersatz für seine Familie und materielle Geborgenheit gesucht und starke Abneigung gegen ein sexuelles Verhältnis gespürt. Durch heftigen Alkoholkonsum sei die Beziehung der Männer „unheilvoll belastet“ gewesen. Am Tag der Tat hatte der Angeklagte Haftausgang. Er saß wegen Körperverletzung ein.
Die Bewährungshelferin des Mannes hatte in der Jugendstrafanstalt vor diesem Besuch gewarnt. Sie habe einen möglicherweise tödlichen Ausgang dieser Beziehung geahnt. Die beiden Männer verfielen in alte Gewohnheiten zurück, gemeinsam zu zechen.
dpa
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