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■ Wegen Inhaftierung von MuslimenGefängnisdirektor vor Haager Tribunal

Den Haag (dpa) – Gegen den ehemaligen kroatischen Gefängnisdirektor Zlatko Aleksovski hat gestern der Prozeß vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag begonnen. Ihm wird die systematische Inhaftierung, Mißhandlung und Ermordung von muslimischen Zivilisten 1993 in Bosnien-Herzegowina vorgeworfen. Der 37jährige Soziologe bestreitet die Vorwürfe. Er war 1996 in Split festgenommen worden. Ein Jahr später lieferte Kroatien ihn auf amerikanischen Druck hin ans Tribunal aus.

Ankläger Grant Niemann will Aleksovski schwere Verletzungen der Genfer Völkerrechtskonvention und des Kriegsrechts nachweisen. Sein Gefängnis sei Teil des Vernichtungsfeldzugs der bosnischen Kroaten gegen die Muslime gewesen. Die Verhältnisse im Gefängnis von Kaonik könnten nur als „Verbrechen gegen die Menschenwürde“ bezeichnet werden, sagte Niemann. Mit Aleksovskis Erlaubnis hätten Aufseher und Soldaten die Gefangenen gefoltert und zum Teil totgeprügelt.

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