: Weg vom Vulkan
■ Flender Werft wieder in Privathand
Die Lübecker Flender Werft AG hat als erster Schiffbauer aus dem ehemaligen Bremer Vulkan-Verbund erfolgreich neue private Besitzer gefunden. Ein Fünfer-Konsortium hat die Aktien der Werft zu jeweils rund 20 Prozent übernommen. Alle neuen Investoren kommen aus den Bereichen Schiffbau, Schiffahrt oder Zulieferung.
Einer der neuen Gesellschafter, der Hamburger Reeder Claus-Peter Offen, gehört als Käufer von Containerschiffen zu den größten Flender-Kunden. Er soll zugleich neuer Vize im Aufsichtsrat werden. Zu den weiteren Eigentümern zählen der Hamburger Kaufmann Axel Schröder, die Possehl-Gruppe (Lübeck), die Commerzbank-Tochter Commercium sowie die Flender Werft Beteiligungsgesellschaft, die den drei Flender-Vorständen gehört.
„Mit unserem Auftragsbestand ist die Auslastung der Werft bis 1998 gesichert. Die Zahl der Mitarbeiter soll konstant bei rund 750 Beschäftigten bleiben“, versprach Flender-Vorstandsmitglied Martin Krause gestern in Lübeck: „Es gibt auf keinen Fall Arbeitsplatzverluste.“ Grundlegende Änderungen für den Werftbetrieb seien nicht geplant, der Schwerpunkt der Werft liege auch künftig im Neubau von Containerschiffen, sagte Krause. Alle der jetzigen Schiffbauaufträge der Werft seien für deutsche Reeder bestimmt.
Nach dem Vulkan-Konkurs im Mai war die Flender Werft zunächst auf eine Beteiligungsgesellschaft übertragen und damit rechtlich aus dem Bremer Konzern ausgegliedert worden. Mit finanziellen Einbußen durch den Vulkan-Konkurs rechnet der Werft-Vorstand nicht mehr: Ein Forderungsausfall gegenüber der Ex-Mutter von 9,5 Millionen sei schon im Geschäftsjahr 1995 bilanziert und „verkraftet“ worden. „Das ist für uns Vergangenheit“, sagte Krause. lno
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